Was hinter dem Schlagwort Energiewende steckt
Die Energiewende steht für einen Veränderungsprozess im Energiesektor, der verschiedene Dimensionen umfasst. Ziel hierbei ist, eine sichere, nachhaltige und wirtschaftliche Energieversorgung zu gewährleisten. Notwendig ist dieser Veränderungsprozess deshalb, weil es zur Eindämmung des Klimawandels einen Ausstieg aus umweltschädlichen Technologien, wie Kohle, Öl und Gas braucht.
Die Energiewende kann als Weg in eine nachhaltige Zukunft verstanden werden. Konkret geht es um den Wandel von fossil zu ökologisch und von zentral zu dezentral. Erneuerbare Energien, darunter fallen Windkraft, Wasserkraft, Solar, Biomasse und Geothermie ersetzen Schritt für Schritt fossile Brennstoffe. Im Zuge dieses Prozesses wird die Energieversorgung dezentral strukturiert. Das bedeutet, dass die Produktion regional erfolgt, was beispielsweise Potenzial für Bürgerenergieprojekte bietet.
Wie sehen die notwendigen Veränderungen für die Energiewende aus?
Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu sein. Auf dem Weg dorthin sieht der Regierungsplan vor, 80 Prozent des Strombedarfs bis zum Jahr 2030 durch erneuerbare Energien zu decken. Laut Statistischem Bundesamt lag dieser Anteil im Jahr 2023 bei etwa 55 Prozent.
In Deutschland herrscht weitgehende Einigkeit darüber, dass der Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigt werden muss. Wie eine Umfrage des Potsdamer Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit (RIFS) im Juli offenbarte, befürworten etwa drei Viertel der Deutschen die Energiewende.
Parallel kommt es auch auf den Ausbau von Übertragungsnetzen in enger Zusammenarbeit mit anderen europäischen Ländern an. Mit der Steigerung der Energieeffizienz und -sparsamkeit lassen sich weitere Fortschritte erzielen. Zusätzlich spielen die Digitalisierung des Energiemanagements, neue Technologien und eine verstärkte Elektrifizierung u.a. im Verkehrssekor eine wichtige Rolle. Insgesamt verdeutlicht dieser breite Ansatz, dass sich die Energiewende nicht nur auf einen Bereich konzentriert, sondern vielmehr ein ganzheitlicher Transformationsprozess für eine nachhaltige Energiezukunft ist.
Wie gelingt die Energiewende?
Eine große Herausforderung bei der Energiewende ist der Faktor Zeit. Die Geschwindigkeit, mit der die Energiewende vorangetrieben wird, ist derzeit nicht ausreichend für die Einhaltung der Klimaziele- das kritisieren zahlreiche Umweltverbände mit Verweis auf Studien und Gutachten. Die Energiewende kann an Fahrt gewinnen, indem Hindernisse abgebaut werden: Weniger bürokratische Bremsen, ein Ende fossiler Subventionen und die Schaffung von Planungssicherheit können wichtige Beiträge leisten. Auch kann eine breite gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende den Rücken stärken.
Der wichtigste Hebel bleibt aber grundsätzlich der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien. Darum unterstützen die Energie-Gütesiegel Grüner Strom und Grünes Gas die Energiewende dadurch, dass Anbieter, deren Tarife eines der Siegel tragen, einen festen Betrag pro verbrauchte Kilowattstunde Strom oder Gas in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren. Diese Investitionen fließen beispielsweise in Energieerzeugungsanlagen, Energieinfrastruktur, Energieeffizienz und weitere energiewende-dienliche Projekte.
Genauere Infos dazu findest du hier: https://gruenerstromlabel.de/energiewende-projekte/
Quellen
Bundesregierung: Anteil der Erneuerbaren Energien steigt weiter. Abgerufen 19.10.2023
Bundesnetzagentur: Bundesnetzagentur veröffentlicht Daten zum Strommarkt 2023. Abgerufen 05.01.2024
Frauenhoferinstitut (2020): Die deutsche Energiewende. 13 Thesen. Abgerufen 19.10.2023
Frauenhoferinstitut; DUH; Niebert, Kai (2023): DNR-Statement zum heute veröffentlichten klimapolitischen Rückblick 2022 der Agora Energiewende. Abgerufen 26.10.2023