Zusammenarbeit AWO
Gemeinsam für die Energiewende
Der AWO Bundesverband e.V. und der Grüner Strom Label e.V. werden künftig zusammenarbeiten. Ziel der neuen Kooperation ist, Klimaschutz und Energiewende in der Sozialen Arbeit voranzutreiben. Neben einem besseren Zugang zu glaubwürdigen Ökostromprodukten wird auch ein Förderprogramm für erneuerbare Energien bei AWO-Einrichtungen ins Leben gerufen.
Die Kooperation bildet eine Grundlage, auf welcher Rahmenvereinbarungen mit einzelnen Stromanbietern geschlossen werden. Einrichtungen und Dienste der AWO erhalten so einen transparenten und unkomplizierten Zugang zu glaubwürdigen und wirksamen Ökostromprodukten – natürlich zertifiziert mit dem Grüner Strom-Label.
Hintergrund
Die Umstellung auf Ökostrom kann eine wichtige Maßnahme sein, um die Emissionen von Einrichtungen und Diensten der Sozialen Arbeit kurzfristig und effektiv zu senken. So kann der CO₂-Ausstoß pro Pflegeplatz durch den Bezug von Strom aus regenerativen Energien kurzfristig um 10 bis 15 Prozent gesenkt werden. Kaum eine andere Maßnahme ist so effektiv umzusetzen.
Förderprogramm
Ein wichtiger Bestandteil der Kooperation ist ein Förderprogramm zur Förderung von Energiewende-Maßnahmen. Die Intention des Programms ist es, Energiewende-Maßnahmen von AWO-Einrichtungen zu unterstützen und damit deren Realisierung zu ermöglichen und zu beschleunigen.
Gemeinwohlorientierte Organisationen wie die AWO gehen oft voran, wenn es um nachhaltige, zukunftsorientierte Lebensweisen und gesellschaftlichen Wandel geht.
Einrichtungen, welche aktiv die Energiewende mitgestalten wollen, können sich beim AWO Bundesverband auf eine Förderung aus Investitionsmitteln der Ökostromanbieter bewerben.
Förderbereiche:
- Photovoltaikanlagen mit ergänzenden optionalen Maßnahmen
- Elektrotankstellen
- Einzelprojekte in der Entwicklungszusammenarbeit von AWO International e.V.
Antragsberechtigt sind alle AWO-Gliederungen bzw. deren Gesellschaften, sofern diese zum Zeitpunkt der Beantragung nachweislich Kunde eines vom Grüner Strom-Label zertifizierten Ökostromprodukts sind oder zum nächstmöglichen Zeitpunkt auf einen solchen Strombezug umstellen.
Antragsstellung
AWO empfiehlt Tarifvergleich der Umweltverbände
Für einen effektiven Klimaschutz und die dauerhafte Reduzierung von CO₂-Emissionen empfiehlt die AWO ihren Liegenschaften, Ökostrom und Biogas von Energieanbietern mit unserem Label.
Passende Strom- und Gas-Tarife können im Vergleichsportal der Umweltverbände, Vergleich-dich-gruen.de gefunden werden. Das Portal ermöglicht Verbraucher*innen einen unabhängigen Vergleich hochwertiger, grüner Energieprodukte. Transparent, unabhängig und ohne finanziellen Nutzen!
Konsequenter Klimaschutz
„In diesen Tagen stehen wir an der Seite von Fridays for Future und fordern einen konsequenten Klimaschutz. Dabei sind wir auch selber gefragt, unseren CO2-Ausstoß zu senken. Die Kooperation soll hierfür den Weg ebenen und auch ein Zeichen setzen.“
– Brigitte Döcker, AWO Vorstandsmitglied
Gemeinsam für die Energiewende
Dein Ansprechpartner
Steffen Lembke | AWO e.V.
Leiter Abteilung Qualitätsmanagement / Nachhaltigkeit
Was du über Ökostrom wissen solltest
Grüner Strom-Label
Häufige Fragen
Bei Grüner Strom-zertifizierten Ökostromtarifen fließen garantierte Investitionen in den Ausbau Erneuerbarer Energien. Die Investitionshöhe wird durch einen festgelegten Betrag je verbrauchter Kilowattstunde bestimmt. Somit beeinflusst dein Ökostrombezug mittelbar auch die Investitionen in die Energiewende. Die Förderbereiche umfassen die Mobilitätswende, Energieinfrastruktur, Energieeffizienz sowie sonstige Energiewende-dienliche Projekte, wie Naturschutz, Entwicklungszusammenarbeit und Bildung.
Die ganze Bandbreite der Fördermöglichkeiten findest du im Kriterienkatalog zum Grüner Strom-Label. Ausgewählte Energiewende-Projekte findest du hier.
Das Grüner Strom-Label wird für einen Ökostromtarif vergeben, nicht für den Anbieter an sich. Die Labelkriterien beziehen sich demzufolge überwiegend auf den Tarif. So kann man das Grüner Strom-Label sowohl auf Tarife unabhängiger Ökostromanbieter als auch auf Tarife von Stadtwerken finden, die neben dem zertifizierten Ökostrom auch konventionellen Strom vertreiben.
Nichtsdestotrotz betrachtet die Grüner Strom-Zertifizierung auch Aspekte, die den Anbieter betreffen. So wird das Grüner Strom-Label keinem Unternehmen erteilt, das zum Stichtag 1.1.2027 noch direkt an einem Kohlekraftwerk beteiligt ist, d.h. ein Kohlekraftwerk selbst betreibt oder an einer Betreibergesellschaft mit Stammkapital/Grundkapital beteiligt ist. Die Beteiligung an Atomkraftwerken ist auch ein Ausschlusskriterium.
Alle Energieversorger, die zertifizierten Ökostrom anbieten, findest Du hier.
Darunter befinden sich mehrere bundesweite Anbieter sowie lokale und regionale Energieversorger. In unserem Tarifportal der Umweltverbände findest Du alle Tarife und kannst ganz einfach zu einem echten Ökostromtarif mit Grüner Strom-Label wechseln.
Grüner Strom
Ökostrom ist elektrische Energie, die aus erneuerbaren Quellen stammt. Sie kann aus Solarstrahlung, Wind- und Wasserkraft, Biomasse, Erdwärme oder Klärgas erzeugt werden.
Strom aus erneuerbaren Energien ist ökologisch und sozial verträglich, weil das Klima geschützt und der Verbrauch fossiler, endlicher Ressourcen reduziert wird. Außerdem entstehen keine gefährlichen Abfallstoffe, wie beispielsweise radioaktiver Müll bei Atomkraftwerken.
Wenn man Ökostrom bezieht, heißt das nicht, dass aus der Leitung tatsächlich grüner Strom kommt. Jede erzeugte Kilowattstunde fließt in einen Stromsee, aus dem er dann an die Endkund:innen weiterverteilt wird. D.h. alle bekommen denselben physischen Strom. Doch jede:r einzelne Ökostromkund:in hilft dabei, den Stromsee immer grüner werden zu lassen.
Ökostrom bringt allerdings nicht automatisch die Energiewende voran. Dazu muss zusätzlich in den Ausbau von Erneuerbaren Energien investiert werden. Das garantieren Tarife, die das Grüner Strom-Label tragen.
Die zahlreichen Ökostromprodukte, die auf dem Energiemarkt erhältlich sind, unterscheiden sich deutlich voneinander.
Die Energiemärkte können nicht verhindern, dass Energieanbieter ihren Atom- und Kohlestrom mithilfe von zusätzlich eingekauften Herkunftsnachweisen zu „Grünstrom“ umetikettieren. Grund ist, dass die Nachweise unabhängig von den tatsächlichen Strommengen gehandelt werden können. Ein Energieversorger kann also seine Ökostromkund:innen bei diesem Modell mit Strom aus konventionellen Kraftwerken beliefern. Für diesen Strom kauft der Energieversorger eine äquivalente Menge an (sehr günstigen) Herkunftsnachweisen und kann dann seinen Strom zu Ökostrom umdeklarieren. Der Strom, der für die Kund:innen gekauft wird, und die Herkunftsnachweise stammen also nicht aus ein und demselben Kraftwerk.
Außerdem ist der entscheidende Punkt bei einem Ökostromtarif, ob die Verbraucher:innen mit ihrer Kaufentscheidung für einen zusätzlichen Umweltnutzen sorgen oder nicht. Ein zusätzlicher Umweltnutzen entsteht dann, wenn durch den Ökostrombezug der naturverträgliche Ausbau erneuerbarer Energien gefördert wird. Bei vielen Ökostromangeboten ist jedoch genau das nicht der Fall.
Bezieht beispielsweise ein Energieversorger für seine Ökostromkund:innen lediglich Strom aus alten Wasserkraftwerken, dann wird eine ohnehin bereits vorhandene Ökostrommenge nur an eine bestimmte Verbrauchergruppe umgeleitet. Die Verbraucher:innen, die zuvor den Wasserkraftstrom erhielten, werden nun unter Umständen (unwissentlich) mit Atomstrom beliefert, weil sie nicht gezielt nach Ökostrom fragen. Unter dem Strich bleibt also alles beim Alten, neue Anlagen entstehen nicht und der Anteil an Ökostrom im europäischen Strommix ist nicht höher als zuvor. Solche vermeintlich „grünen“ Tarife versprechen einen zusätzlichen Umweltnutzen, der sich nicht nachweisen lässt. Bezogen auf dieses Versprechen handelt es sich um Mogelpackungen.
Das Grüner Strom-Label kennzeichnet für Verbraucher:innen den Bezug von 100 % echtem Ökostrom sowie garantierte Investitionen in Erneuerbare Energien und innovative Energiewende-Projekte.
Die garantierten Investitionen in den naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien sind ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal gegenüber vielen anderen Ökostromlabels und Ökostromtarifen, bei denen die Kund:innen lediglich Strom aus bereits bestehenden Ökokraftwerken erhalten. Denn ein bloßes Hin- und Herschieben „grüner“ Strommengen bewirkt keinen zusätzlichen Umweltnutzen.
Bei Ökostromtarifen für Privatkund:innen müssen mindestens 0,5 Cent pro Kilowattstunde investiert werden. Viele Energieanbieter investieren auch mehr als 0,5 Cent pro Kilowattstunde.
Wenn du einen Stromtarif über das Tarifportal der Umweltverbände vergleichen willst, wird dir die Förderkomponente und somit dein Energiewende-Beitrag bei dem jeweiligen Energieanbieter angezeigt.
Bei Gewerbekund:innen liegt der Förderbeitrag aufgrund der höheren Verbrauchswerte niedriger: Sie staffeln sich von 0,1 Cent bis 0,4 Cent pro Kilowattstunde.
Ja. Ökostromtarife müssen nicht zwangsläufig ein Label tragen. Die Zertifizierung durch das Grüner Strom-Label oder andere Gütesiegel ist freiwillig. Es gibt Stromanbieter, die ganz darauf verzichten, ihre Tarife von unabhängiger Seite überprüfen zu lassen. Hier müssen Verbraucher:innen selbst entscheiden, wie glaubwürdig das Angebot ist.
Zum einen werden nicht die Energieanbieter zertifiziert, sondern nur die einzelnen Tarife. Zum anderen ist die Zertifizierung von Ökostromtarifen mit dem Grüner Strom-Label freiwillig. Anbieter können selbst entscheiden, ob sie eine Zertifizierung ihrer Produkte nach unseren Kriterien anstreben möchten. Über die Qualität deines nicht-zertifizierten Ökostromtarifs können wir also keine Aussage treffen. Weitere Informationen zu unserer Zertifizierung findest Du hier.
Wir empfehlen dir für den Energieanbieterwechsel das Tarifportal der Umweltverbände. Hier findest du ausschließlich Grüner Strom-zertifizierte Ökostromtarife. Beim Tarifwechsel musst du keine Angst davor haben, dass irgendwann das Licht ausgeht. Die Stromversorgung ist – auch beim Anbieterwechsel – gesetzlich garantiert. Mit dem Wechsel kannst du Energiekosten sparen, die Umwelt schonen und die Energiewende vorantreiben. Hier findest du hilfreiche Wechsel-Infos.