Inhaltsangabe
Lohnt sich der Stromanbieterwechsel trotz Strompreisbremse?
Die Strompreisbremse gilt seit Januar 2023. Das bedeutet: Für Verbraucher:innen sowie für Kleinunternehmen beträgt der Strompreis maximal 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Das gilt für 80 Prozent des bisherigen Verbrauchs. Der wird in aller Regel am 2022er-Verbrauch gemessen. Wer mehr verbraucht, zahlt für dieses Mehr die aktuellen Marktpreise. Spätestens zum 1. März 2023 gibt euch euer Stromversorger über eure tatsächliche Entlastung Bescheid.
Gut zu wissen: Wie die Verbraucherzentrale meldet, sind die derzeit günstigsten Stromtarife noch deutlich über dem Vor-Energiekrisen-Level. Die Preisentwicklung ist sehr dynamisch. Liegt Dein Stromanbieter womöglich unter dem aktuellen Limit von 40 Cent/kWh, bringt Dir der Wechsel keinen Kostenvorteil. Es lohnt sich, die Angebote genau zu beobachten.
Die Bundesregierung begründet die Strompreisbremse mit den kriegsbedingt höheren Energiekosten. Sie ist somit nicht als Dauerlösung gedacht.
Fazit: Auch 2023 ergibt ein Stromanbieterwechsel unter bestimmten Voraussetzungen Sinn.
Wenn schon Stromanbieterwechsel, dann Ökostrom: 3 Top-Gründe
Grund 1: Mit Ökostrom die Erneuerbaren voranbringen
Entscheidest Du Dich für einen Ökostromtarif mit Grüner Strom-Label, dann förderst Du damit Projekte für eine nachhaltige Energiewirtschaft. Dazu zählen
• neue Ökokraftwerke,
• Zukunftstechnologien wie Speicher und intelligente Netze,
• Energieeffizienzmaßnahmen,
• E-Mobilität und
• Bürgerenergieprojekte.
Dies geschieht mit Hilfe eines festen Betrags je verbrauchter kWh. Auf diese Weise sind bereits mehr als 80 Millionen Euro in rund über 1.600 ökologisch wertvolle Projekte geflossen. Solche Energiewende-Projekte bringen eine erneuerbare Energiezukunft tatsächlich und garantiert voran. Sie beziehen sich auf den Ausbau von Wind-, Wasser-, Sonnen- und Biomasse-Energie. Mehr noch: Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität, Naturschutz und eine zukunftsfähige Energieinfrastruktur sind ebenfalls Handlungsfelder unserer Labelnehmer.
Grund 2: Echter Ökostrom ist machbar
Das Grüner Strom-Label garantiert, dass 100-prozentiger Ökostrom erzeugt und eingekauft wird. Dafür haben wir klare Kriterien. Und das ist nicht selbstverständlich. Eine Umetikettierung von Atom- und Kohlestrom in Ökostrom stellt leider eine häufige Praxis im Ökostrommarkt dar. Das ist beim Grüner Strom-Label ausgeschlossen! Das Label Grüner Strom ist ein Gütesiegel, das für Top-Qualität und Transparenz steht.
Grund 3: Bewährte Ökostrom-Kriterien von Umwelt-Pionier:innen
Das Grüner Strom-Label wird als einziges Ökostromsiegel in Deutschland von Umweltverbänden getragen. Es entstand bereits 1998. Die Initiative ging damals von der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. (EUROSOLAR) aus. Gemeinnützige Umwelt- und Verbraucherverbände sowie Friedensorganisationen schlossen sich an. Ihr Ziel: den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern und für Glaubwürdigkeit im Ökostrommarkt zu sorgen.
Durch ihre Arbeit in Vorstand und Mitgliederversammlung gestalten diese Verbände die Zertifizierung bis heute maßgeblich mit. Für Änderungen in den Label-Kriterien müssen alle Trägerverbände zustimmen.
Unsere starke Grüner-Strom-Label-Trägerschaft besteht aus: BUND, NABU, DNR, Deutsche Umwelthilfe, IPPNW, Verbraucherinitiative Deutschland, EUROSOLAR.
Ist Ökostrom auch Ökostrom?
Der Begriff Ökostrom ist nicht geschützt. Was Stromanbieter als Ökostrom anpreisen, trägt leider oft nicht transparent und nachvollziehbar zum Ausbau der Erneuerbaren bei. So fielen 2022 bei Ökotest 42 Ökostromtarife durch.
Der echte Ökostromtarif-Vergleich
Im Ökostromtarif-Vergleichsportal „Vergleich Dich grün“ tauchen nur Tarife auf, die das Grüner Strom-Label tragen. Die Vergabekriterien sind unter anderem:
- Der Strom für den genannten Ökostrom-Tarif stammt ausschließlich aus Erneuerbaren. Darüber hat der Anbieter exakt Buch zu führen.
- Die Anbieter dürfen keine Anteile an Atomkraftwerken und zum Stichtag 1.1.2027 an Kohlekraftwerken halten.
- Sie bauen Erneuerbare aktiv aus. Sie verpflichten sich, pro kWh einen festgelegten Centbetrag zu investieren. Auch für diese Ausbauprojekte gelten strenge Kriterien vom Grüner Strom-Label.
- Labelnehmer müssen ihren zertifizierten Ökostrom-Tarif gegenüber ihren Kund:innen transparent und verständlich darstellen. Dabei müssen sie auch den Förderbetrag je kWh nennen, der in Erneuerbare-Energien-Projekte fließt.
Ökostromanbieter über ein vertrauenswürdiges Vergleichsportal finden
Unser Vergleichsportal „Vergleich Dich grün“ hebt sich von anderen Vergleichsportalen unter anderem dadurch ab:
- Das Tarifportal ‚www.vergleich-dich-gruen.de‘ stellt ausschließlich durch den Grüner Strom Label e.V. zertifizierte Tarife dar. Damit geben wir, wie auch unsere Trägerverbände, ein Garantieversprechen gegenüber Verbraucher:innen ab: Alle zertifizierten Tarife erfüllen höchste Umweltstandards und bieten einen echten Mehrwert für die Umwelt.
- Wir erhalten keine Einnahmen durch Anzeigen, gesponsertes Ranking oder eine Provision. Stattdessen finanzieren wir uns ausschließlich über den Haushalt vom Grüner Strom Label e.V.
- Außenstehende können keinen Einfluss auf das Ranking des Vergleichsportals nehmen.
So funktioniert der Ökostromanbieter-Vergleich „Vergleich Dich grün“
Du gibst einfach Deine Postleitzahl und Deinen Jahresverbrauch ein. Die Ergebnisse kannst Du beispielsweise sortieren und filtern nach:
- Preis, alphabetischer Folge der Anbieter oder Höhe des Förderbetrags, den der Anbieter in Erneuerbare steckt
- Tarife mit Preisgarantie ja oder nein
- Vorauskassetarife und Paketangebote ja oder nein
- Nur regionale Angebote
- Mindestvertragslaufzeit
Zu jedem Anbieter der Ergebnisliste kannst Du Dir Einzelheiten anzeigen lassen wie:
- Preisstaffelungen
- Vertragsvoraussetzungen wie Studi-Bescheinigung für den Studi-Tarif
- Vertragsabwicklung nur online
- Extra hoher Förderbeitrag für Erneuerbare
Jetzt den Stromanbieter wechseln – so geht’s
Beim Stromanbieterwechsel kannst Du entweder erst einen neuen Anbieter finden und diesem alles Weitere überlassen. Oder Du kündigst zuerst und kümmerst Dich dann um einen neuen Anbieter. Für das Ergebnis – endlich Ökostrom! – spielt das keine Rolle.
Etwas komfortabler:
- neuen Anbieter finden und einen Stromvertrag schließen
- den neuen Anbieter beim alten kündigen lassen
- dann Ökostrom beziehen
Ebenfalls möglich:
- selbst kündigen (Mail, Fax, Brief)
- neuen Anbieter finden und einen Stromvertrag schließen
- spätestens 3 Wochen nach Vertragsschluss Ökostrom beziehen
Was ist beim Stromanbieterwechsel zu beachten?
Es ist nützlich, ein paar Fragen vorab zu checken, wenn Du wechselst.
Wann kann ich aus dem alten Stromvertrag raus?
Auf Deiner aktuellen Stromrechnung steht die nächste Kündigungsmöglichkeit. Wenn es bis dahin noch einige Monate dauert, suche nicht jetzt sofort einen neuen Anbieter. Denn die Preise können sich noch ändern.
Befindest Du Dich in der Grundversorgung, kannst Du mit einer Kündigungsfrist von 14 Tagen raus. Vielleicht hast Du ja ein Sonderkündigungsrecht. Auch dann geht es schneller.
Welche Daten muss ich beim Stromanbieterwechsel angeben?
Du kannst formlos kündigen. Das heißt: online, per E-Mail, Brief oder Fax. Eine Unterschrift ist nicht nötig. Aber die folgenden Daten:
- Name, Adresse
- Zählernummer
- Kundennummer
- Zum Wechseltermin: den Zählerstand an den alten und den neuen Stromanbieter übermitteln. Am besten auch für Dich selbst notieren, damit Du die Abrechnungen kontrollieren kannst.
Falls Du die Kündigung Deinem neuen Stromanbieter überlässt, braucht er dafür:
- Deine Vollmacht
- den Namen des bisherigen Lieferanten
Wann habe ich ein Sonderkündigungsrecht, um den Stromanbieter zu wechseln?
Sonderkündigungen kannst Du fristlos erteilen. Dies ist möglich bei:
- Strompreiserhöhungen
- Umzug
Tipp: Sonderkündigung besser selbst erklären und dem neuen Anbieter dann mitteilen, dass Du bereits gekündigt hast.
Welcher Tarif ist der richtige für mich?
Beim Strompreisvergleich erhältst Du Vorschläge, die zu Deinem Verbrauch passen. Die Optionen unterscheiden sich außer durch den Strompreis zum Beispiel durch die
- Vertragslaufzeit und
- gegebenenfalls eine Preisgarantie.
Findest Du einen günstigen Strompreis, kann eine längere Preisgarantie vorteilhaft sein. Achtung, manchmal sind Preisbestandteile wie Netzentgelte oder Umlagen nicht von der Preisgarantie erfasst. Dann kann es trotz der Garantie Preissteigerungen geben. Das wäre ein Fall für Dein Sonderkündigungsrecht.
Lohnt sich eine Prämie beim Stromanbieterwechsel?
Ob sich ein Extra wie ein Grill, eine Wallbox oder eine Kundenkarte beim Stromanbieterwechsel lohnt, solltest Du nachrechnen. Möglicherweise zahlst Du weniger, wenn Du einen günstigen Grundpreis ohne eine solche Prämie wählst und das vermeintliche Schnäppchen dann woanders kaufst.
Was ändert sich durch den Stromanbieterwechsel?
Im Alltag ist für Dich fast alles wie gewohnt:
- Wartung und Störungsdienst: bleiben in der Verantwortung des Netzbetreibers. An den Leitungen und Zählern ändert sich nichts.
- Rechnung: kommt vom neuen Anbieter
Infokasten
Darum kann beim Stromanbieterwechsel kein Blackout passieren
Die unterbrechungsfreie Stromversorgung während des Anbieterwechsels ist gesetzlich garantiert. Rein technisch ändert der Anbieterwechsel nichts an Deiner Stromversorgung. Im Zweifelsfall – wenn es Übergangsprobleme geben sollte – erhältst Du Deinen Strom vom Grundversorger. Das ist das Unternehmen (oft die Stadtwerke), das vor Ort die meisten Menschen beliefert.
Wenn der Anbieter pleite geht
Etwas anders ist die Situation, wenn Dein Anbieter insolvent wird. Dann greift die Ersatzversorgung, die ebenfalls vom Grundversorger stammt. Er kann in diesem Fall höhere Preise verlangen. Dann heißt es: schnell einen neuen Stromanbieter finden!
Stromanbieterwechsel: gut zu wissen
- Ein Stromanbieterwechsel ist kostenlos.
- Er ist technisch einfach: Niemand muss dafür zu Dir in die Wohnung kommen.
- Auch wenn es Verzögerungen beim Stromanbieterwechsel gibt, sind Sorgen vor einem Versorgungsstopp unbegründet: Der Grundversorger springt dann ein. Das funktioniert ohne Stromunterbrechung.
- Nur echter Ökostrom hat einen Umweltnutzen. Darum auf klare Kriterien achten – wie bei Grüner Strom Label!
„Zu vertrauenswürdigem Ökostrom zu wechseln, ist jetzt wichtiger denn je. Die Erneuerbaren machen uns unabhängiger von begrenzten Ressourcen und fragwürdigen Lieferanten. Unsere Grüner Strom-Labelnehmer wirken an diesem Wandel aktiv mit.“
Melanie Alberts, Leiterin Marketing & Kommunikation, Grüner Strom Label e.V.
Fazit: Wechseln ist einfach. Jetzt mit echtem Ökostrom und passenden Tarifen Erneuerbare voranbringen: Hier ist unser unabhängiges Vergleichsportal Vergleich Dich grün!