Wer bist du und seit wann gehörst du schon zum Team des Grüner Strom Label e.V.?
Ich bin Nina und bin seit Mitte 2021 beim Grüner Strom Label e.V. tätig. Angefangen habe ich als Referentin im Grünes Gas-Zertifizierungsmanagement und bin dann ein Jahr später auch ins Grüner Strom-Zertifizierungsmanagement eingestiegen.
Was genau machst du beim Grüner Strom Label e.V.?
Beim Grüner Strom Label e.V. prüfe ich für beide Abteilungen die Zertifizierungsunterlagen, die unsere Labelnehmer einreichen, prüfe und bewerte sie gemeinsam mit meinen Kolleg*innen und erstelle die Grüner Strom- und Grünes Gas-Gutachten. Ich koordiniere die jährliche Grünes Gas-Zertifizierung und bin Ansprechpartnerin für unsere Labelnehmer.
Darüber hinaus prüfe ich Energiewende-Projekte, die bei uns eingereicht werden und verwalte den Energiewende-Fonds des Vereins.
Du hast sogar zwei Aufgabenbereiche beim Grüner Strom-Label e.V. Wo liegen die Unterschiede zwischen der Ökostrom- und der Biogaszertifizierung und wie kriegst du beides unter einen Hut?
Für mich ist es total spannend einen Einblick in beide Abteilungen der Zertifizierung zu bekommen. Die Zertifizierungsprozesse von Ökostrom und Biogas sind bisher eher unabhängig voneinander erfolgt. Seit diesem Jahr arbeiten wir daran, diese Prozesse zu harmonisieren und Synergieeffekte zu nutzen. Dieser Prozess ist spannend und teilweise herausfordernd, da es trotz vieler Ähnlichkeiten immer wieder Unterschiede gibt. So ist z.B.
im Grünes Gas-Zertifizierungsmanagement die Prüfung der Herkunft des Biogases aufgrund der verschiedenen Substrate viel kleinteiliger als analog dazu für den Ökostrom in der Grüner Strom-Zertifizierung. Letztes Jahr haben wir einen neuen Grünes Gas-Kriterienkatalog erarbeitet, der den Fokus weniger auf Beschaffungskriterien, sondern auf den Ausbau
Erneuerbarer Energien legt – denn darauf kommt es an!
Was motiviert dich an deiner Arbeit und warum engagierst du dich gerade für die Energiewende?
Es gibt noch so viel unausgeschöpftes Potenzial bei den Erneuerbaren Energien und dieses gilt es zu erkennen und effizient zu nutzen. Daher halte ich die Energiewende für eine der wichtigsten Säulen bei der Bewältigung der Klimakrise und bin froh durch die Arbeit beim Grüner Strom Label e.V. einen kleinen Teil dazu beitragen zu können.
Für eine erfolgreiche Energiewende ist es meines Erachtens wichtig, dass viel „im Großen“ passiert, wie zum Beispiel eine emissionsarme Gestaltung von Lieferketten oder die energetische Sanierung von Gebäuden. Aber auch „im Kleinen“ können viele wichtige Schritte unternommen werden, um unseren individuellen Energieverbrauch zu verringern, wie zum Beispiel mehr Fahrrad statt Auto zu fahren oder eine regional-saisonale Ernährungsweise.
Mir ist wichtig, dass uns die Endlichkeit der verfügbaren Ressourcen bewusst wird. Wir sollten gemeinsam daran arbeiten, einen nachhaltigen Kreislauf zu schaffen und einen sorgsameren Umgang mit dem, was die Erde uns geben kann, finden.
Was ist dein Lieblings-Energiespartipp?
Ich finde simple Energiesparmaßnahmen toll, die jede*r umsetzen kann, wie beispielsweise beim Kochen den Deckel auf den Topf zu machen oder die Restwärme des Ofens zu nutzen.
Diese Maßnahmen kosten nichts und können ganz einfach in den Alltag integriert werden. Ebenso kann man Wäsche auch mal paar Grad kälter waschen oder das Ökoprogramm der Spülmaschine nutzen; das dauert zwar länger, spart aber Energie.
Bei all diesen alltäglichen Verbesserungen geht es, wie ich finde, weniger um Perfektion, sondern viel mehr um ein allgemeines Bewusstsein für die Auswirkungen, die unser Handeln hat und die Erkenntnis, dass wir auch mit einfachen Maßnahmen unseren Teil für eine lebenswerte Zukunft beitragen können.