Heute jährt sich die Atom-Katastrophe in Fukushima zum zehnten Mal. Am 11. März 2011 kam es in Folge des Tohoku-Erdbebens in gleich drei Reaktorblöcken zur Kernschmelze. Dabei kontaminierte radioaktives Material Luft, Böden, Wasser und Nahrungsmittel in den umliegenden Regionen des Kernkraftwerkes.
Mehr als 200.000 Menschen mussten damals ihre Heimat vorübergehend oder dauerhaft verlassen. Unzählige in landwirtschaftlichen Betrieben zurückgelassenen Tiere verhungerten. Ganze Landstriche wurden unwirtschaftlich und Millionen Menschen in Japan wurden erhöhten Strahlenwerten ausgesetzt. Der mehrfache Supergau wurde von der japanischen Atom-Aufsichtsbehörde auf der internationalen Skala für atomare Ereignisse mit der Höchststufe Sieben (=Katastrophaler Unfall) bewertet.
Auch zehn Jahre später haben Mensch und Natur in der Region mit den Folgen der Katastrophe zu kämpfen. Aktuell versucht die Regierung Japans, trotz allem der Atomenergie zu einem Comeback zu verhelfen. So sollen die Eröffnungsspiele der olympischen Sommerspiele im verstrahlten Fukushima stattfinden, was weltweite Kritik hervorgerufen hat.
„Nadeshda bedeutet Hoffnung für eine bessere Zukunft“
Damit Umweltkatastrophen wie in Fukushima oder Tschernobyl zukünftig verhindert werden können, ist ein sofortiges Handeln im Rahmen des Umweltschutzes dringend notwendig. Grüner Strom-zertifizierte Produkte liefern dabei den Grundstein für eine erfolgreiche Energiewende. Das Label verpflichtet Energieanbieter je verbrauchter Kilowattstunde Strom einen festgelegten Betrag für Naturschutz- oder Energiewende-Projekte aufzuwenden. Auf diese Weise konnte unter anderem das gemeinnützige Förderprojekt Nadeshda mit Fördermitteln aus Stromprodukten mit Grüner Strom- Label unterstützt werden.
Das 1992 gegründete Kinderhilfszentrum in Belarus betreut mehr als 4000 Kinder aus belasteten Regionen in und rund um Tschernobyl. In sozialpädagogischen, psychologischen und medizinischen Programmen soll die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen während ihres Aufenthalts gestärkt werden. „Nadeshda bedeutet übersetzt Hoffnung. Hoffnung nicht nur für die Kinder vor Ort, sondern auch für eine bessere Zukunft mit Verantwortungsbewusstsein für Mensch und Natur.“, sagt Dr. Werner Neumann, Vorstandsmitglied von einem der Gründervereine Leben nach Tschernobyl e.V. und von 2005 bis 2018 beim Grüner Strom-Label e.V.
Das Kinderhilfszentrum Nadeshda setzt dabei auf ein integriertes Energiekonzept mit dem Ziel einer eigenständigen Versorgung aus 100 Prozent erneuerbaren Energien. Unter anderem mit Fördermitteln aus der Grüner Strom-Zertifizierung konnte 2017 eine 600 kW-PV-Anlage errichtet werden, die den kompletten Strombedarf des Kinderzentrums über Ökostrom abdeckt. Die Erlöse aus der Einspeisung des Solarstroms in das belarussische Netz kommen unmittelbar den Kindern zugute. Ebenso wurden dort Wärmedämmung, Solarwärme, zwei große Holzheizungen und ein Energiemanagement mit Verbrauchsüberwachung installiert. „So wird die Hilfe der Betroffenen nach der Atomkatastrophe zu einem Leuchtturm für eine Energiewende ohne Atom und Fossile Energien – für die Zukunft der Kinder“. Sagt Neumann. Nach der Atomkatastrophe in Fukushima wurde damit begonnen Spenden für die Kinder in Japan zu sammeln. Nun soll ein ähnliches Erholungszentrum auch in Japan entstehen.