Die Stadtwerke Münster haben ihre erste Großwärmepumpe im Heizkraftwerk im Hafen erfolgreich in Betrieb genommen. Wärmeenergie gewinnt sie aus dem Kühlwasser der Gas- und Dampfturbinen-Anlage des benachbarten Kraftwerks. Damit gehen die Stadtwerke einen wichtigen Schritt zu ihrem Ziel, die Fernwärmeerzeugung in Münster auf erneuerbare Wärmequellen umzustellen. Der Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk erklärt dazu: „Ziel unserer Wärmestrategie ist es, aus der Fernwärme Schritt für Schritt ein grünes, ökologisches Heimatprodukt zu machen. Dafür nutzen wir die Chancen und Strukturen, die uns der Standort Münster bietet“.
Klimaneutraler Betrieb der Großwärmepumpe
Die Wärmepumpe selbst kommt ohne fossilen Brennstoff aus und wird mit zertifiziertem Ökostrom mit Grüner Strom-Label betrieben. Die Anlage kommt auf eine thermische Leistung von 2 MW und kann rund zwei Prozent der gesamten Fernwärme erzeugen. Dabei kann die Technologie am Münsteraner Stadthafen bis zu 4.000 Tonnen lokale CO2-Emissionen einsparen und den Wärmebedarf von bis zu 800 Haushalten decken.
Einzigartig sind die Temperaturen, die die Großwärmepumpe erreicht. Kein anderes Modell am Markt erreicht die aktuell für das münstersche Fernwärmenetz notwendigen Temperaturen von bis zu 120 ° Celsius.
Fernwärme als Hoffnungsträger der Wärmewende
Das Heizen verursacht mehr als ein Drittel des CO2-Ausstoßes in Münsters Haushalten. „Grüne Wärme macht uns unabhängiger von fossilen Brennstoffen. Jeder einzelne Baustein bringt die Wärmewende und den Klimaschutz in Münster voran“, betont Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster.
Eine erneuerbare Wärmequelle allein reicht nicht aus, um den gesamten Wärmebedarf zu decken. Darum setzen die Stadtwerke auf einen Technologie-Mix mit Großwärmepumpen, Geo- und Solarthermie.
Unterstützt durch Ökostrom mit Grüner Strom-Label
Ein Teil der Investitionssumme wird aus Mitteln des Grüner-Strom-Labels kommen. Energieanbieter, die einen zertifizierten Stromtarif anbieten, wie die Stadtwerke Münster, fördern mit einem festgelegten Betrag je verbrauchter Kilowattstunde den Ausbau eneuerbarer Energien und innovative Energiewende-Projekte. Der Förderzuschuss stammt somit mittelbar auch von den Stromkundinnen und -kunden der Stadtwerke Münster, die „MeinMünster:Strom“ beziehen.
Insgesamt wurden seit 1999 mehr als 1.900 Energiewende-Projekte überwiegend in Deutschland durch das Grüner Strom-Label mit über 92 Millionen Euro mitfinanziert. Da es sich meist um eine Teilförderung von Projekten handelt, liegen die tatsächlich investierten Gelder etwa um das 5,5-fache höher. Durch die Kofinanzierung mit Grüner Strom-Fördergeldern wurden Gesamtinvestitionen von schätzungsweise mehr als 580 Millionen Euro in Energiewende-Projekte ausgelöst.