Ab Herbst 2017 wollen die Stadtwerke Bonn (SWB) einen E-Doppelgelenkbus im Stadtgebiet testen. Zwei seiner vier Achsen werden durch einen Elektromotor angetrieben. Mit knapp 25 Metern ist er doppelt so lang wie ein normaler Bus und ähnelt eher einer Straßenbahn.
Das spiegelt sich auch in den Beförderungskapazitäten wider: Im Gegensatz zu einem Solobus für 70 Fahrgäste oder zum 18-Meter-Gelenkbus für 100 Passagiere, kann dieser E-Bus bis zu 140 Fahrgäste auf einmal transportieren. Zum Vergleich: In eine Straßenbahn des Bonner Modells passen 168 Fahrgäste hinein.
Wie die sechs mittlerweile im Regelbetrieb eingesetzten E-Busse wird auch der Doppelgelenkbus mit BonnNatur Strom der SWB betrieben. Der Ökostrom ist mit dem Grüner Strom-Label ausgezeichnet. Es garantiert, dass der Strom für die Busse zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien stammt, denn nur so wird Elektromobilität nachhaltig und umweltverträglich.
Der Giga-Bus wird auf der Linie vom Bonner Hauptbahnhof in den Stadtbezirk Hardtberg eingesetzt. Trotz seiner Länge soll der „Hardtbergbus“ für die Fahrer nicht schwerer um die Kurven zu zirkeln sein als ein herkömmlicher Gelenkbus. Die Batterien des Busses fassen 460 Kilowattstunden, der Hersteller garantiert eine Reichweite von 300 Kilometern.
Der neue E-Bus wird den Stadtwerken zunächst kostenlos als Testbus zur Verfügung gestellt. Mit Anschaffungskosten von 1,2 bis 1,5 Millionen Euro bietet er eine günstige Alternative zu einer Straßenbahn, die bis zu drei Millionen Euro kosten würde. Dabei sind Investitionskosten in Schienen und Oberleitungen noch nicht mit eingerechnet.