Georgien, ein Land in dem die Sonne oft am Himmel steht – ideale Bedingungen also für die Produktion sauberer Energie aus Solaranlagen. Die gelebte Realität in Georgien qualmt jedoch; Wärme für Heizung und Wasser entsteht oft noch im Holzofen. Das reduziert nicht nur die Wohnqualität, sondern ist auch schlecht für die Umwelt. Wälder werden abgeholzt und die Luft verschmutzt, diesen Zustand will der WECF e.V. nachhaltig verändern – unterstützt mit Fördergeldern des Grüner Strom-Labels.
Die Bürger packen an für die Energiewende: Im Rahmen des Projekts wurden zwischen Oktober 2017 und Dezember 2018 ein wichtiges Fundament für eine nachhaltige Energieproduktion gelegt. Das Projekt hat nachhaltige und wirtschaftliche Geschäftsmodelle für die Energieproduktion mit Bürgerbeteiligung aufgezeigt. Ein besseres Verständnis für erneuerbare Energien mit Bürgerbeteiligung zu schaffen, war dabei eines der wichtigsten Projektziele.
In Armenien wird jetzt mit Solarenergie trainiert
Das Projekt hat bereits einiges bewegt: Neben einem allgemeinen Umdenken in Bezug auf die Energieversorgung, wurde auch eine Photovoltaik-Anlage auf einem Trainingszentrum in Ayrudzi, Armenien errichtet: „Interessierte Bürger*innen lernen, wie sie selber Strom produzieren können, der vor Ort verbraucht wird. Das schafft weiter Interesse an erneuerbaren Energien und der Energiewende an sich. Gleichzeitig schaffen wir so eine lokale Wertschöpfung und damit auch mittelfristig Arbeitsplätze“, so Katharina Habersbrunner, Bereichsleiterin von Klima und Energie beim WECF e.V.
Frauenpower für die Energiewende in Georgien
Im Rahmen des Projekts wurde in Georgien die Dachgenossenschaft Heliotech gegründet. In verschieden Regionen Georgiens nahmen insgesamt 114 Frauen an „Women Embassador Trainings“ teil, die von der Genossenschaft selbst durchgeführt wurden. Ziel war es Frauen zum Thema Solarenergie soweit zu schulen, dass sie dann ihr neugewonnene Wissen auch an weitere Frauen weitergeben können, damit in immer mehr georgischen Haushalten die Energie nicht mehr aus dem Ofen, sondern vom Dach kommt.
Fördergelder für die Energiewende vor Ort: Die notwendigen Fördermittel zur Umsetzung der Projektschritte wurden unter anderem durch Fördergelder des Grüner Strom-Labels bereitgestellt. Pro Kilowattstunde zertifizierten Ökostroms geht ein fester Betrag direkt in Energiewende-Projekte. Insgesamt kamen hierbei schon 55 Mio. Euro zusammen die in 1.300 Projekte investiert wurden. Die meisten Projekte werden in Deutschland realisiert, aber auch richtungweisende Pilotprojekte im Ausland.
Der Erfolg des Projekts bestärkt die Partner in Zukunft auch mit NGOs in Moldawien und der Ukraine zu kooperieren, um die Idee der Energie-Genossenschaften weiter zu verbreiten: „Die Projektpartner sind sehr interessiert an Energie-Genossenschaften und konnten auch in den Partnerländern Genossenschaften gründen. Bürger*innen engagieren sich ehrenamtlich und bringen eine demokratische und bürgernahe Energiewende voran“, erklärt Katharina Habersbrunner stolz.
Photovoltaik-Anlage auf dem Trainingszentrum in Ayrudzi, Armenien (Foto: WECF e.V.)
Gemeinderatssitzung der Energie-Genossenschaft in Armenien (Foto: WECF e.V.)