Gemeinsam mit dem Grüner Strom Label e.V. setzt sich die AWO für eine nachhaltige, zukunftsorientierte Lebensweise und den Wandel der Gesellschaft hin zur Energiewende. Ziel der seit 2019 bestehenden Kooperation ist es, Klimaschutz und Energiewende in der Sozialen Arbeit voranzutreiben. Ein wichtiger Bestandteil der Kooperation ist ein Förderprogramm zur Förderung von Energiewendemaßnahmen.
Förderprojekte sollen vorrangig in Deutschland realisiert werden. Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit von AWO International e.V. sind jedoch auch einzelne Projekte außerhalb der EU in Schwellen- und Entwicklungsländern förderfähig. Die Projekte sollen dazu dienen, eine Grundversorgung der breiten Bevölkerung durch Erneuerbare Energien voranzubringen und die globale Energiewende zu stärken. Sie sollen Pilotcharakter und Multiplikatorwirkung haben sowie Impulse für eine Verbesserung der Voraussetzungen für weitere Klimamaßnahmenvor Ort geben.
Insbesondere in der Errichtung neuer Solaranlagen auf Dächern liegt nach wie vor ein großes Potential, der Gesellschaft die positiven Effekte von dezentraler Energiegewinnung näherzubringen. Allem voran die Energieerzeugung mit Wertschöpfung vor Ort, ohne den Verbrauch fossiler Energieträger und der damit verbundenen Schädigung der Umwelt und des Klimas.
Ein in diesem Sinne gefördertes Projekt konnte nun in Honduras realisiert werden. Die Organisation OCDIH installierte in Zusammenarbeit mit der Abteilung Qualitätsmanagement/Nachhaltigkeit des AWO Bundesverbandes und finanzieller Unterstützung des Grüner Strom Label e.V 22 Solarmodule auf den Dächern ihrer beiden Regionalbüros.
Solarenergie für eine neue Perspektive
Die AWO und die NGO OCDIH setzen sich aktiv für die Bekämpfung von Fluchtursachen in Honduras ein. Die Menschen dort fliehen zum Großteil vor Armut, Gewalt und Perspektivlosigkeit. So kommt es, dass bereits vierzehn Prozent der honduranischen Bevölkerung als Migrant*innen in den USA leben.
In den letzten drei Jahren sind die Kosten für konventionelle Energie vor Ort um zweihundert Prozent gestiegen. Das macht etwa dreißig Prozent des Monatseinkommens der dort lebenden Menschen aus. Unerschwinglich also für die, zur Hälfte in extremer Armut lebenden, Bevölkerung. Die Installation der PV-Anlagen durch die OCDIH soll nun eine neue Perspektive schaffen und die Effizienz von Solarenergie demonstrieren.
Seit Installation und Inbetriebnahme der neuen PV-Anlagen konnte der Stromverbrauch von 14 000 kW/h auf etwa 6000 kW/h pro Jahr reduziert werden. Die restlichen 8000 kW/h werden zukünftig über Solarenergie erzeugt. Das bedeutet eine deutliche Kosteneinsparung für den OCDIH in Honduras. Damit die garantierte Nutzungsdauer von 20 Jahren auch erreicht wird, wurden die Mitarbeiter vor Ort professionell fortgebildet. Sie können nun eigenständig für die Pflege und Wartung der Anlagen sorgen.
Fördergelder von Grüner Strom-zertifizierten Energieanbietern
Die Installation der PV-Anlagen in Honduras konnte unter Anderem mit Fördergeldern aus der Grüner Strom-Zertifizierung realisiert werden. Das Label verpflichtet Energieanbieter je verbrauchter Kilowattstunde Strom einen festgelegten Betrag für Naturschutz- oder Energiewende-Projekte aufzuwenden. Grüner Strom-zertifizierte Produkte legen einen Grundstein für eine erfolgreiche Energiewende, denn auf diese Weise konnten bereits über 1.400 Förderprojekte mit einem Volumen von über 75 Millionen Euro realisiert werden.