Bonn, 14. Juni 2023. Das Gütesiegel Grüner Strom wird dieses Jahr 25 Jahre alt – und das ist kein Zufall, denn vor 25 Jahren wurde auch der Energiemarkt in Deutschland liberalisiert. Seit 1998 dürfen Verbraucher:innen ihren Stromversorger und ihren Tarif frei wählen. Der daraus entstandene Strommarkt bot Chancen und Risiken zugleich. Um glaubwürdige Ökostromtarife von grün gewaschenen Tarifen zu unterscheiden, riefen Umweltverbände, wie EUROSOLAR, NABU und BUND das Grüner Strom-Label ins Leben. Das Gütesiegel garantiert 100 Prozent Ökostrom und fördert den Ausbau der Erneuerbaren Energien – und das möglichst dezentral, bürgernah und naturverträglich.
Die Geschäftsstelle in Bonn ist Ansprechpartnerin für Labelnehmer, übernimmt Aufgaben der Zertifizierung und fungiert als Schnittstelle zwischen den nun sieben Trägerverbänden und der Energiewirtschaft. Ebenso wie die Geschäftsstelle ist auch die Anzahl der zertifizierten Tarife über die Jahre hinweg gewachsen. Heute sind über 210 Ökostromtarife mit dem Grüner Strom-Label zertifiziert. So wurden 2022 ca. 688.000 Haushalte mit 2,2 Terawattstunden zertifiziertem Ökostrom versorgt.
„Das Grüner Strom-Label ist Pionier der Ökostrom-Zertifizierung. In den letzten Jahren wurden die Kriterien aufgrund der energiewirtschaftlichen Veränderungen stetig nachgeschärft. In die Überarbeitung von Kriterien fließen immer die vielseitigen Perspektiven der Trägerverbände mit ein.“, so Dietmar Oeliger, Vorstandsvorsitzender des Grüner Strom Label e.V. „Verbraucher:innen können sich seit 25 Jahren darauf verlassen, dass sie bei zertifizierten Tarifen hochwertigen Ökostrom beziehen und durch ihren Verbrauch die Energiewende fördern.“
Investitionen in Energiewende-Projekte
Pro verbrauchter Kilowattstunde Grüner Strom-zertifizierten Ökostroms investieren die Energieanbieter einen festen Förderbetrag in den Ausbau Erneuerbarer Energien. Im Privatkundensegment sind es mindestens 0,5 Cent/kWh. So wurden bisher über 1.800 Projekte umgesetzt in den Bereichen Energieerzeugungsanlagen, Mobilitätswende, Energieinfrastruktur, Energieeffizienz sowie sonstige energiewende-dienliche Projekte, wie Naturschutz, Entwicklungszusammenarbeit und Bildung. So können Energieanbieter mit Hilfe des Ökoenergielabel und seinen Kund:innen die Transformation des gesamten Energiesystems voranbringen.
Ein durch Grüner Strom-Gelder gefördertes Energiewende-Projekt, das mehrere der genannten Bereiche abdeckt, ist das Projekt Future Living® Berlin, welches, wie der Name schon sagt, künftiges Wohnen in der Hauptstadt mit erneuerbarer Energieversorgung demonstriert. In einem neuen Quartier mit Wohn- und Gewerbeeinheiten wird ein Energiekonzept realisiert, das die drei Sektoren Strom, Wärme und Mobilität miteinander vernetzt. Die Energieversorgung erfolgt über eine PV-Anlage im Rahmen eines Mieterstromkonzeptes. Der überschüssige Solarstrom fließt in Batteriespeicher, die Wärmepumpen und die E-Ladestellen.
Insgesamt flossen durch die Grüner Strom-Zertifizierung bereits über 92 Millionen Euro in Förderprojekte. Durch diese anteilige Förderung löste das Ökostromlabel in den vergangenen 25 Jahren Gesamtinvestitionen von schätzungsweise 560 Millionen Euro in die Energiewende aus.
Umweltverträgliches Biogas – das Grünes Gas-Label
Nicht nur das Grüner Strom-Label ist Pionier auf seinem Gebiet. 2013 entstand das Schwester-Label: Grünes Gas-Label. Es ist das erste Gütesiegel für Biogas und synthetisch produzierte grüne Gase in Deutschland. Und das Label entwickelt sich immer weiter: Zuletzt ist 2022 ein überarbeiteter Kriterienkatalog in Kraft getreten. Neues Kernkriterium des Biogaslabels der Umweltverbände ist die Förderung neuer Energiewende-Projekte. Für die Verwendung der Fördergelder liegt ein Förderraster zugrunde, welches in den Kriterienkatalog integriert wurde. Das Förderraster entspricht der Fördersystematik des Grüner Strom-Label. Dies ermöglicht Labelnehmern beider Labels den effizienten Einsatz von Fördergeldern aus der Grünes Gas- und Grüner Strom-Zertifizierung in Energiewende-Projekte.
Unser Fazit nach 25 Jahren Arbeit
Erneuerbare Energien bedeuten Klimaschutz, Unabhängigkeit und Zukunftsfähigkeit. Damit sich Verbraucher:innen im Ökostrom- und Biogasmarkt orientieren können, sind anspruchsvolle Gütesiegel weiterhin wichtig. Sie kennzeichnen nicht nur nachhaltige Energietarife, sondern garantieren auch die Förderung der drängenden Energiewende. Die Ökolabels Grüner Strom und Grünes Gas stellen ein Qualitätsmerkmal für Energieversorger dar, die hochwertigen Ökostrom und umweltverträgliches Biogas anbieten.
Schlagworte
Zertifizierung, Grüner Strom, Ökostromtarif, Erneuerbare Energien, Solarstrom, Windenergie, Energieeffizienz, Energieinfrastruktur, Energiewende, EUROSOLAR
Über den Grüner Strom Label e.V.
Der Grüner Strom Label e.V. zertifiziert grüne Energieprodukte. Der Verein vergibt zu diesem Zweck zwei Gütesiegel: Das Grüner Strom-Label für Ökostrom mit Mehrwert und das Grünes Gas-Label für umweltverträgliches Biogas. Hinter dem Verein stehen gemeinnützige Umwelt- und Verbraucherverbände sowie Friedensorganisationen, u.a. NABU, BUND, EUROSOLAR und die Verbraucher Initiative. Grüner Strom und Grünes Gas sind in Deutschland die einzigen Gütesiegel für Ökostrom und Biogas, die von führenden Umweltverbänden getragen und empfohlen werden. www.gruenerstromlabel.de
Deine Ansprechpartnerin
Melina Lukas
Referentin der Geschäftsführung, Grüner Strom-Zertifizierung
Christian Knops
Leiter Grünes Gas-Zertifizierung, Geschäftsführer kompass:grün
Consulting GmbH
Melanie Alberts
Leiterin
Kommunikation & Marketing
Nina Cernohorsky
Co-Leiterin Grüner Strom Zertifizierung, Referentin Grünes Gas-Zertifizierung
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Referentin der Geschäftsführung, Online Kommunikation
Kaspar Lewerenz
Werkstudent Kommunikation & Marketing