„Wir brauchen die Energiewende und noch mehr erneuerbare Energien“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Aber auch Erneuerbare-Energien-Anlagen bedeuten einen Eingriff in Natur und Umwelt mit teils gravierenden Nebenwirkungen. Deshalb ist es wichtig, dass Naturschutz-Kriterien schon bei der Förderung beachtet werden. Das Grüner Strom-Label ist ein gutes Beispiel für die Verknüpfung von Förderung und aktuellen naturschutzfachlichen Standards.“
Durch die Grüner Strom-Zertifizierung sind die Energieanbieter dazu verpflichtet, neue Anlagen und innovative Energieprojekte zu fördern. In welche regenerativen Kraftwerke die Fördergelder fließen, regeln Umweltanforderungen, die oft über das gesetzliche Maß hinausgehen. Sie wurden im neuen Kriterienkatalog, der im letzten Jahr veröffentlicht wurde und Anfang 2016 verbindlich in Kraft trat, weiter präzisiert und ausgebaut.
Neue Solar-Freiflächenanlagen zum Beispiel sind nur auf versiegelten oder vorbelasteten Flächen, zumindest aber auf Flächen mit geringer naturschutzfachlicher Bedeutung förderfähig. Ihre Einwirkungen auf den Naturhaushalt sollen möglichst gering sein. Auch für neue Biomasse- und Wasserkraftanlagen gelten strenge Kriterien. Bei vielen Technologien können nun auch freiwillige Naturschutzmaßnahmen finanziert werden, zum Beispiel bei Onshore-Windenergie.
„Für unsere Trägerverbände – darunter führende Naturschutzverbände – ist entscheidend, dass erneuerbare Energien zügig und zugleich umweltverträglich ausgebaut werden. In der momentanen politischen und energiewirtschaftlichen Lage keine Selbstverständlichkeit“, erläutert Rosa Hemmers, Vorsitzende des Grüner Strom Label e.V. und Vorstandsmitglied von EUROSOLAR Deutschland. „Bei den meisten Ökostromprodukten am Markt gibt es leider keine direkte Förderung neuer Anlagen, geschweige denn zusätzliche Umweltanforderungen. Bei den von uns zertifizierten Produkten legen wir den Fokus deshalb noch stärker als bisher auf garantierte Investitionen in ökologisch besonders hochwertige Anlagen.“
Die neuen Grüner Strom-Kriterien sind einsehbar unter www.gruenerstromlabel.de/gruener-strom/kriterienkatalog
Über den Grüner Strom Label e.V.
Der Grüner Strom Label e.V. zertifiziert grüne Energieprodukte. Der Verein vergibt zu diesem Zweck zwei Gütesiegel: Das Label Grüner Strom für Ökostrom mit Mehrwert und das Label Grünes Gas für umweltverträgliches Biogas. Hinter dem Verein stehen sieben gemeinnützige Umwelt- und Verbraucherverbände sowie Friedensorganisationen. Die Labels Grüner Strom und Grünes Gas sind in Deutschland die einzigen Gütesiegel für Ökostrom und Biogas, die von führenden Umweltverbänden getragen werden.
Ansprechpartner
Kathrin Klinkusch, NABU, Tel. 030-284984-1510, Kathrin.Klinkusch(at)nabu.de