Bonn, 5. Mai 2020. In 2019 wurden über 1,3 Terawattstunden Ökostrom mit dem Gütesiegel Grüner Strom zertifiziert. Noch nie wurde so viel Ökostrom mit Grüner Strom-Label abgesetzt. Das entspricht dem Strombedarf von mehr als 410.000 Vier-Personen-Haushalten. Für das Jahr 2020 wird mit einem weiteren Anstieg des Ökostromabsatzes auf 1,4 Terawattstunden gerechnet, ein Plus von knapp sieben Prozent. Schätzungsweise werden dadurch knapp 10 Millionen Euro Fördermittel für Energiewende-Projekte generiert.
Für jede verbrauchte Kilowattstunde müssen Grüner Strom-Anbieter innerhalb von zwei Jahren einen festen Betrag in Energiewende-Projekte investieren, zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen, Windparks oder in Elektromobilität. Nach Abschluss der letzten Zertifizierungsperiode steht nun fest: Im Jahr 2017 wurden 83 Projekte mit 12 Millionen Euro unterstützt. Durch die Kofinanzierung mit Grüner Strom-Fördergeldern wurden Gesamtinvestitionen von über 70 Millionen Euro in Energiewende-Projekte ausgelöst.
„Die emissionsarme und ökologische Energieversorgung ist ein Grundpfeiler zur Bewältigung der Klimakrise. Allerdings haben die meisten sogenannten Ökostromprodukte keinen messbaren Einfluss auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Den müssen wir aber vorantreiben.“, resümiert Dietmar Oeliger, Vorsitzender des Grüner Strom Label e.V. „Das Grüner Strom-Label garantiert Investitionen in die Energiewende, wie Photovoltaik- und Windkraftanlagen, Mieterstromprojekte oder Elektromobilität. So können Verbraucherinnen und Verbraucher durch ihren Strombezug direkt an einer nachhaltigen Energieversorgung mitwirken.“
In 2017 floss ein Großteil der Fördergelder in den Bau neuer Photovoltaik- und Windenergieanlagen in Deutschland. Aber auch Projekte im Ausland profitieren von den Grüner Strom-Fördergeldern, wie das Kinderhilfszentrum „Nadeshda“, das junge Menschen betreut, die von den Langzeitfolgen der Tschernobyl-Katastrophe betroffen sind. Eine 2,5 Hektar große Fläche mit Solarmodulen braucht es, um ausreichend Energie zu erzeugen, damit das Rehabilitations- und Kindererholungszentrum kontinuierlich mit Solarstrom versorgt werden kann. Die Gesamtleistung der in 2017 in Betrieb genommenen Station beträgt 600 kW, die Anlage wurde mit fast 800.000 Euro aus den Fördergeldern der Grüner Strom-Zertifizierung mitfinanziert. Seit der Inbetriebnahme sind innerhalb von zwei Monaten 125.000 Kilowattstunden Ökostrom erzeugt worden: Damit könnten über 40 Zwei-Personenhaushalte ein Jahr lang versorgt werden.
Mit dem Aktiv-Stadthaus in Frankfurt und dem Konstanzer Mieterstrommodell sind außerdem zwei Grüner Strom-geförderte Projekte mit dem Innovationspreis 2017 des Verbandes für kommunale Unternehmen e.V. (VKU) ausgezeichnet worden. So konnten die Frankfurter Mainova und die Stadtwerke Konstanz mit Hilfe ihrer zertifizierten Ökostromprodukte insgesamt rund 480.000 Euro in die beiden Projekte investieren.
Seit 1999 konnten anhand der Grüner Strom-Förderlogik über 1.400 Energiewende-Projekte mit mehr als 70 Millionen Euro gefördert werden. Da es sich meist um eine Teilförderung von Projekten handelt, liegen die tatsächlich investierten Gelder etwa um das Fünffache höher.
Weitere Informationen zu den Förderprojekten des Grüner Strom-Labels unter:
http://www.gruenerstromlabel.de/gruener-strom/energiewende-projekte/
Schlagworte
Ökostrom, Energiewende, Ökostromprodukt, Photovoltaikanlage, Windkraft, Tschernobyl, Nadeshda, Grüner Strom
In 2019 wurden über 1,3 Terawattstunden Ökostrom mit dem Gütesiegel Grüner Strom zertifiziert. Noch nie wurde so viel Ökostrom mit Grüner Strom-Label abgesetzt. Das entspricht dem Strombedarf von mehr als 410.000 Vier-Personen-Haushalten.