FAQ Grüner Strom-Label
Was du über Ökostrom wissen solltest
Grüner Strom-Label
Häufige Fragen
Bei Grüner Strom-zertifizierten Ökostromtarifen fließen garantierte Investitionen in den Ausbau Erneuerbarer Energien. Die Investitionshöhe wird durch einen festgelegten Betrag je verbrauchter Kilowattstunde bestimmt. Somit beeinflusst dein Ökostrombezug mittelbar auch die Investitionen in die Energiewende. Die Förderbereiche umfassen die Mobilitätswende, Energieinfrastruktur, Energieeffizienz sowie sonstige Energiewende-dienliche Projekte, wie Naturschutz, Entwicklungszusammenarbeit und Bildung.
Die ganze Bandbreite der Fördermöglichkeiten findest du im Kriterienkatalog zum Grüner Strom-Label. Ausgewählte Energiewende-Projekte findest du hier.
Das Grüner Strom-Label wird für einen Ökostromtarif vergeben, nicht für den Anbieter an sich. Die Labelkriterien beziehen sich demzufolge überwiegend auf den Tarif. So kann man das Grüner Strom-Label sowohl auf Tarife unabhängiger Ökostromanbieter als auch auf Tarife von Stadtwerken finden, die neben dem zertifizierten Ökostrom auch konventionellen Strom vertreiben.
Nichtsdestotrotz betrachtet die Grüner Strom-Zertifizierung auch Aspekte, die den Anbieter betreffen. So wird das Grüner Strom-Label keinem Unternehmen erteilt, das zum Stichtag 1.1.2027 noch direkt an einem Kohlekraftwerk beteiligt ist, d.h. ein Kohlekraftwerk selbst betreibt oder an einer Betreibergesellschaft mit Stammkapital/Grundkapital beteiligt ist. Die Beteiligung an Atomkraftwerken ist auch ein Ausschlusskriterium.
Alle Energieversorger, die zertifizierten Ökostrom anbieten, findest Du hier.
Darunter befinden sich mehrere bundesweite Anbieter sowie lokale und regionale Energieversorger. In unserem Tarifportal der Umweltverbände findest Du alle Tarife und kannst ganz einfach zu einem echten Ökostromtarif mit Grüner Strom-Label wechseln.
Grüner Strom
Ökostrom ist elektrische Energie, die aus erneuerbaren Quellen stammt. Sie kann aus Solarstrahlung, Wind- und Wasserkraft, Biomasse, Erdwärme oder Klärgas erzeugt werden.
Strom aus erneuerbaren Energien ist ökologisch und sozial verträglich, weil das Klima geschützt und der Verbrauch fossiler, endlicher Ressourcen reduziert wird. Außerdem entstehen keine gefährlichen Abfallstoffe, wie beispielsweise radioaktiver Müll bei Atomkraftwerken.
Wenn man Ökostrom bezieht, heißt das nicht, dass aus der Leitung tatsächlich grüner Strom kommt. Jede erzeugte Kilowattstunde fließt in einen Stromsee, aus dem er dann an die Endkund:innen weiterverteilt wird. D.h. alle bekommen denselben physischen Strom. Doch jede:r einzelne Ökostromkund:in hilft dabei, den Stromsee immer grüner werden zu lassen.
Ökostrom bringt allerdings nicht automatisch die Energiewende voran. Dazu muss zusätzlich in den Ausbau von Erneuerbaren Energien investiert werden. Das garantieren Tarife, die das Grüner Strom-Label tragen.
Die zahlreichen Ökostromprodukte, die auf dem Energiemarkt erhältlich sind, unterscheiden sich deutlich voneinander.
Die Energiemärkte können nicht verhindern, dass Energieanbieter ihren Atom- und Kohlestrom mithilfe von zusätzlich eingekauften Herkunftsnachweisen zu „Grünstrom“ umetikettieren. Grund ist, dass die Nachweise unabhängig von den tatsächlichen Strommengen gehandelt werden können. Ein Energieversorger kann also seine Ökostromkund:innen bei diesem Modell mit Strom aus konventionellen Kraftwerken beliefern. Für diesen Strom kauft der Energieversorger eine äquivalente Menge an (sehr günstigen) Herkunftsnachweisen und kann dann seinen Strom zu Ökostrom umdeklarieren. Der Strom, der für die Kund:innen gekauft wird, und die Herkunftsnachweise stammen also nicht aus ein und demselben Kraftwerk.
Außerdem ist der entscheidende Punkt bei einem Ökostromtarif, ob die Verbraucher:innen mit ihrer Kaufentscheidung für einen zusätzlichen Umweltnutzen sorgen oder nicht. Ein zusätzlicher Umweltnutzen entsteht dann, wenn durch den Ökostrombezug der naturverträgliche Ausbau erneuerbarer Energien gefördert wird. Bei vielen Ökostromangeboten ist jedoch genau das nicht der Fall.
Bezieht beispielsweise ein Energieversorger für seine Ökostromkund:innen lediglich Strom aus alten Wasserkraftwerken, dann wird eine ohnehin bereits vorhandene Ökostrommenge nur an eine bestimmte Verbrauchergruppe umgeleitet. Die Verbraucher:innen, die zuvor den Wasserkraftstrom erhielten, werden nun unter Umständen (unwissentlich) mit Atomstrom beliefert, weil sie nicht gezielt nach Ökostrom fragen. Unter dem Strich bleibt also alles beim Alten, neue Anlagen entstehen nicht und der Anteil an Ökostrom im europäischen Strommix ist nicht höher als zuvor. Solche vermeintlich „grünen“ Tarife versprechen einen zusätzlichen Umweltnutzen, der sich nicht nachweisen lässt. Bezogen auf dieses Versprechen handelt es sich um Mogelpackungen.
Das Grüner Strom-Label kennzeichnet für Verbraucher:innen den Bezug von 100 % echtem Ökostrom sowie garantierte Investitionen in Erneuerbare Energien und innovative Energiewende-Projekte.
Die garantierten Investitionen in den naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien sind ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal gegenüber vielen anderen Ökostromlabels und Ökostromtarifen, bei denen die Kund:innen lediglich Strom aus bereits bestehenden Ökokraftwerken erhalten. Denn ein bloßes Hin- und Herschieben „grüner“ Strommengen bewirkt keinen zusätzlichen Umweltnutzen.
Bei Ökostromtarifen für Privatkund:innen müssen mindestens 0,5 Cent pro Kilowattstunde investiert werden. Viele Energieanbieter investieren auch mehr als 0,5 Cent pro Kilowattstunde.
Wenn du einen Stromtarif über das Tarifportal der Umweltverbände vergleichen willst, wird dir die Förderkomponente und somit dein Energiewende-Beitrag bei dem jeweiligen Energieanbieter angezeigt.
Bei Gewerbekund:innen liegt der Förderbeitrag aufgrund der höheren Verbrauchswerte niedriger: Sie staffeln sich von 0,1 Cent bis 0,4 Cent pro Kilowattstunde.
Ja. Ökostromtarife müssen nicht zwangsläufig ein Label tragen. Die Zertifizierung durch das Grüner Strom-Label oder andere Gütesiegel ist freiwillig. Es gibt Stromanbieter, die ganz darauf verzichten, ihre Tarife von unabhängiger Seite überprüfen zu lassen. Hier müssen Verbraucher:innen selbst entscheiden, wie glaubwürdig das Angebot ist.
Zum einen werden nicht die Energieanbieter zertifiziert, sondern nur die einzelnen Tarife. Zum anderen ist die Zertifizierung von Ökostromtarifen mit dem Grüner Strom-Label freiwillig. Anbieter können selbst entscheiden, ob sie eine Zertifizierung ihrer Produkte nach unseren Kriterien anstreben möchten. Über die Qualität deines nicht-zertifizierten Ökostromtarifs können wir also keine Aussage treffen. Weitere Informationen zu unserer Zertifizierung findest Du hier.
Wir empfehlen dir für den Energieanbieterwechsel das Tarifportal der Umweltverbände. Hier findest du ausschließlich Grüner Strom-zertifizierte Ökostromtarife. Beim Tarifwechsel musst du keine Angst davor haben, dass irgendwann das Licht ausgeht. Die Stromversorgung ist – auch beim Anbieterwechsel – gesetzlich garantiert. Mit dem Wechsel kannst du Energiekosten sparen, die Umwelt schonen und die Energiewende vorantreiben. Hier findest du hilfreiche Wechsel-Infos.
Belieferung mit 100 % echtem Ökostrom
Der Stromanbieter muss nachweisen,
- dass er über ein Kalenderjahr betrachtet mindestens die Menge an Ökostrom eingekauft hat, die die Ökostromkund:innen verbraucht haben (mengengleiche Lieferung),
- gekoppelte Strombeschaffung, d.h. der Strom muss aus denselben Ökokraftwerken beschafft werden, aus denen die Herkunftsnachweise stammen,
- in welchen Anlagen der gelieferte Strom erzeugt wurde,
- dass keine Doppelvermarktung erfolgt und
- dass der Strom ökologisch akzeptabel erzeugt wurde.
Motor der Energiewende ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Die gesetzlichen Förderinstrumente decken jedoch nicht alle Maßnahmen ab, die für eine schnelle und breit angelegte Energiewende notwendig sind. Es müssen zusätzliche Impulse gesetzt werden. Hierfür eignen sich glaubwürdige Ökostromtarife.
Das Grüner Strom-Label geht über das EEG hinaus: Ein fester Betrag je Kilowattstunde fließt in neue Ökokraftwerke, innovative Energieprojekte wie Stromspeicher oder intelligente Netze und in die Erhöhung der Energieeffizienz. Die Ökostromkund:innen unterstützen damit ökologisch hochwertige Projekte, die aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen oft nicht realisiert werden würden. So werden Jahr für Jahr neue Energiewende-Projekte realisiert.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll und wichtig, zusätzlich zum EEG Ökostrom mit Grüner Strom-Label zu beziehen.
Garantierten Investitionen in neue Anlagen
Bei Grüner Strom-zertifizierten Ökostromtarifen fließen garantierte Investitionen in den Ausbau Erneuerbarer Energien. Die Investitionshöhe wird durch einen festgelegten Betrag je verbrauchter Kilowattstunde bestimmt. Somit beeinflusst dein Ökostrombezug mittelbar auch die Investitionen in die Energiewende. Die Förderbereiche umfassen die Mobilitätswende, Energieinfrastruktur, Energieeffizienz sowie sonstige energiewende-dienliche Projekte, wie Naturschutz, Entwicklungszusammenarbeit und Bildung.
Die ganze Bandbreite der Fördermöglichkeiten findest du im Kriterienkatalog zum Grüner Strom-Label. Ausgewählte Energiewende-Projekte findest du hier.
Beim Bau neuer regenerativer Energieerzeugungsanlagen definiert der Grüner Strom Label e.V. in vielen Fällen Umweltanforderungen, die über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinausgehen. Damit wird sichergestellt, dass die Fördergelder in Anlagen mit den höchsten Umweltstandards fließen.
Bevor Fördergelder in Projekte fließen, muss ein Konzept eingereicht und vom Grüner Strom Label e.V. freigegeben werden. Im Kriterienkatalog zum Grüner Strom-Label findest Du weitere Informationen hierzu.
Dank der Kund:innen der zertifizierten Ökostromtarife werden laufend Energiewende-Projekte realisiert. Auf unserer Deutschlandkarte können alle Interessierten sehen, wo diese Anlagen und Projekte stehen, welche Leistung sie haben, wann sie gebaut und von welchem Anbieter sie gefördert wurden.
Zertifizierungsprozess und zertifizierte Tarife
Das Grüner Strom-Label ist das einzige Ökostromsiegel in Deutschland, das von führenden Organisationen der Zivilgesellschaft getragen wird. Die Träger sind hier zu finden.
Das Label wurde Ende 1998 auf Initiative von EUROSOLAR von mehreren gemeinnützigen Umwelt- und Verbraucherverbänden sowie Friedensorganisationen ins Leben gerufen, um den Ausbau Erneuerbarer Energien zu fördern und für Glaubwürdigkeit und Transparenz im entstehenden Ökostrommarkt zu sorgen. Durch die Arbeit der Trägerverbände in Vorstand und Mitgliederversammlung gestalten sie die Zertifizierung bis heute maßgeblich mit. Änderungen in den Kriterien des Labels beispielsweise müssen von allen Trägerverbänden genehmigt werden.
Das Grüner Strom-Label wird für einen Ökostromtarif vergeben, nicht für den Anbieter an sich. Die Labelkriterien beziehen sich demzufolge überwiegend auf den Tarif. So kann man das Grüner Strom-Label sowohl auf Tarife unabhängiger Ökostromanbieter als auch auf Tarife von Stadtwerken finden, die neben dem zertifizierten Ökostrom auch konventionellen Strom vertreiben.
Nichtsdestotrotz betrachtet die Grüner Strom-Zertifizierung auch Aspekte, die den Anbieter betreffen. So wird das Grüner Strom-Label keinem Unternehmen erteilt, das zum Stichtag 1.1.2027 noch direkt an einem Kohlekraftwerk beteiligt ist, d.h. ein Kohlekraftwerk selbst betreibt oder an einer Betreibergesellschaft mit Stammkapital/Grundkapital beteiligt ist. Die Beteiligung an Atomkraftwerken ist auch ein Ausschlusskriterium.
Die Stromanbieter haben sich vertraglich dazu verpflichtet, ihre zertifizierten Tarife für jedes Kalenderjahr überprüfen zu lassen. Dazu reichen sie Unterlagen ein, auf deren Grundlage geprüft wird, ob die Kriterien des Labels eingehalten wurden.
Die Ergebnisse werden in einem Gutachten zusammengefasst und von einem unabhängigen Institut und dem Vorstand validiert. Der Grüner Strom Label e.V. entscheidet daraufhin, ob das Label verlängert wird und welche Auflagen gegebenenfalls damit verbunden sind.
Energieversorger, die für einen Tarif das Grüner Strom-Label erhalten möchten, beantragen über Formblätter eine Erstzertifizierung. Spricht nichts gegen eine Zertifizierung, so schließen Grüner Strom Label e.V. und der Anbieter eine Labelvereinbarung ab, womit der Anbieter sich zur Einhaltung der Kriterien verpflichtet. Daraufhin wird das Label erteilt und der Vertrieb des Tarifs kann starten. Weitere Informationen zur Erstzertifizierung findest Du hier.
Nachfolgend wird spätestens alle zwei Jahre vom Grüner Strom Label e.V. geprüft, ob die Kriterien eingehalten wurden. Die Gutachten werden dann von der unabhängigen GUT Certifizierungsgesellschaft für Managementsysteme mbH und dem Vorstand validiert. Der Grüner Strom Label e.V. entscheidet daraufhin, ob das Label verlängert wird und welche Auflagen gegebenenfalls damit verbunden sind. Weitere Informationen zum Ablauf der Zertifizierung findest Du hier.
Ja, mit der Zertifizierung sind für den Labelnehmer Kosten verbunden:
- eine Zertifizierungsgebühr, die alle zwei Jahre für die Erstellung der Gutachten erhoben wird und
- eine Labelnutzungsgebühr, die jährlich erhoben wird und deren Höhe vom Absatz im zertifizierten Tarif abhängt.
Mit der Labelnutzungsgebühr wird die Geschäftsstelle des Grüner Strom Label e.V. finanziert. Sie bildet die Schnittstelle zwischen den Energieanbietern und den Vereinsgremien, begleitet die Zertifizierung, berät Verbraucher:innen sowie Energieanbieter und übernimmt für den Grüner Strom Label e.V. die Öffentlichkeitsarbeit.
Anbieter von Ökostrom mit Grüner Strom-Label
Alle Energieversorger, die zertifizierten Ökostrom anbieten, findest Du hier.
Darunter befinden sich mehrere bundesweite Anbieter sowie lokale und regionale Energieversorger. In unserem Tarifportal der Umweltverbände findest Du alle Tarife und kannst ganz einfach zu einem echten Ökostromtarif mit Grüner Strom-Label wechseln.
Das Grüner Strom-Label wird zudem keinem Unternehmen erteilt, das zum Stichtag 1.1.2027 noch direkt an einem Kohlekraftwerk beteiligt ist, d.h. ein Kohlekraftwerk selbst betreibt oder an einer Betreibergesellschaft mit Stammkapital/Grundkapital beteiligt ist.
Die genannten Anforderungen an den Energieanbieter (keine Beteiligung an Kohle- und Atomkraftwerken) gelten gleichermaßen auch für direkte Muttergesellschaften, die mit mehr als 50 Prozent am Labelnehmer beteiligt sind, sowie direkte Tochtergesellschaften, an denen der Labelnehmer mit mehr als 50 Prozent beteiligt ist.
Wenn ein Energieanbieter in die Insolvenz geht, fallen die betroffenen Endkund:innen in der Regel zurück in die Grundversorgung des örtlichen Stadtwerkes – Strom und Gas fließen also weiter.
Der Grüner Strom Label e.V. fordert den Energieanbieter auf, seine Kund:innen über einen solchen Wechsel zu informieren. Auch vom örtlichen Grundversorger erhalten die Kund:innen in der Regel eine Information.
Das haben wir gemeinsam erreicht
Bei der Wahl eines zertifizierten Ökostrom- oder Biogastarifs unterstützt du die Energiewende direkt. Pro verbrauchter Kilowattstunde fließt ein fester Betrag in den Ausbau Erneuerbarer Energien – das ist nachhaltig gedacht.
Jetzt zu einem zertifizierten Strom- oder Biogastarif wechseln
Es gibt bereits einige Online-Vergleichsportale für Strom- und Gastarife. Wozu also ein weiteres?
Beim Vergleichsportal der Umweltverbände können Verbraucher:innen hochwertige und ausschließlich zertifizierte Ökostrom- und Biogastarife vergleichen.
„vergleich-dich-gruen.de“ bietet dir die Möglichkeit, über deine Kaufentscheidung aktiv an einer Energiewende mitzuwirken, die naturverträglich, dezentral, bürgernah, gemeinwohlorientiert, fair und schadstofffrei ist.
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Tel: +49 (0)228 / 522 611-90 | E-Mail: info@gruenerstromlabel.de