Wer bist du und wie fiel deine Entscheidung auf ein Praktikum beim Grüner Strom Label e.V.?
Ich bin eigentlich Studentin an der TH Köln und studiere dort seit dem Wintersemester 2017/2018 International Business. Im Rahmen meines Studiums stelle ich fest, dass sich vor allem in der Wirtschaft einiges ändern muss. Aufgrund dessen habe ich zusätzlich zu meinem eigentlichen Studium, an Vorlesungen der Universität Köln zum Thema Nachhaltigkeit teilgenommen. Dadurch wurde mir zunehmend klar, dass ich ein Praktikum mit Mehrwert für die Gesellschaft beziehungsweise für den Klimaschutz machen möchte. Nach kurzer Suche bin ich dann auf den Grüner Strom Label e.V. gestoßen. Vor allem die Transparenz und die Ziele des Vereins haben mich damals überzeugt.
Plaudere doch mal ein bisschen aus dem Nähkästchen… Wie sieht ein Tag eines Praktikanten / einer Praktikantin beim Grüner Strom Label e.V. aus? Kaffee kochen oder doch sinnvolle Projekte?
Die Kaffeemaschine habe ich seit Beginn des Praktikums tatsächlich noch nicht angerührt – das überlasse ich den Profis. In der Regel komme ich gegen 9.00 Uhr im Büro an und dann geht es an den Schreibtisch. Zuerst werden die Social-Media-Kanäle gecheckt, anschließend E-Mails beantwortet. Über den Tag hinweg erledige ich dann verschiedenste Aufgaben. Das kann zum Beispiel die Überarbeitung von Präsentationen, die Erarbeitung von Workshops oder die Erstellung von Social-Media-Content beinhalten. Den Instagram-Kanal des Vereins betreue ich mittlerweile eigenständig – ein spannendes Projekt!
Wie würdest du das Grüner Strom-Label und die damit verbundenen Projekte deiner Großmutter erklären?
In Deutschland steigt die Zahl der Ökostromanbieter und -tarife kontinuierlich und auch Verbraucher*innen stehen dem Thema immer offener gegenüber. Leider schaffen es so auch Ökostromprodukte auf den Markt, die gar keinen Mehrwert für die Energiewende schaffen – der Begriff „Ökostrom“ ist rechtlich nicht geschützt. An dieser Stelle kommt das Grüner Strom-Label ins Spiel: Das Gütesiegel gibt Verbraucher*innen die Möglichkeit zu erkennen, welche Ökostromtarife wirklich einen Beitrag für die Energiewende leisten. Das bedeutet: Anbieter, die einen ihrer Tarife mit dem Grüner Strom-Label anbieten wollen, müssen sich dazu verpflichten einen bestimmten Festbetrag pro Kilowattstunde in Energiewendeprojekte zu investieren. Mit jedem Anteil an Strom, den Verbraucher*innen dann beziehen, fließt Geld direkt in Energiewende-Projekte. In der Vergangenheit konnten durch diese Förderung beispielsweise Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden wie Kindergärten oder Rathäusern angebracht werden.
Wie kann man sich aus deiner Sicht auch schon in jungen Jahren und mit „Studentenbudget“ für den Klimaschutz und die Energiewende einsetzen?
Das Studentenbudget sollte niemanden davon abhalten, aktiv Klimaschutz zu betreiben – ganz im Gegenteil. Für Lebensmittel gebe ich beispielsweise kaum noch Geld aus, da ich diese mittlerweile über Foodsharing-Portale beziehe. Lebensmittel für deren Produktion bereits Ressourcen aufgewendet wurden, rettet man somit für kleines Geld vor der Mülltonne. Ähnliches gilt für Kleidung und Bücher, die man problemlos in Second-Hand-Shops, auf Flohmärkten oder gebraucht im Internet findet. Nutzen was schon da ist, lautet die Devise. Das freut Klima und Geldbeutel gleichermaßen.
Drei Monate gehen schnell rum…wie geht’s weiter nach dem Praktikum?
Mein letztes Semester in Köln steht an, also geht es für mich bald wieder in den Hörsaal beziehungsweise in die Onlinevorlesung. Es scheint allerdings, als müsste ich mich vorerst nicht abschließend vom Team des Grüner Strom Label e.V. verabschieden. Im Moment steht nämlich im Raum, meine Bachelorarbeit beim Grüner Strom-Label zu schreiben und meine Tätigkeit im Verein als studentische Hilfskraft fortzusetzen.