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Energiewendeforum 2019 | 28.10.2019 | Bonn

EIN RÜCKBLICK

Energiewendeforum 2019 des Grüner Strom Label e.V.

28. Oktober 2019 | Bonn
Wissenschaftszentrum Bonn
Ahrstraße 45 | 53175 Bonn

Rückblick

Am 28. Oktober 2019 kamen rund 80 Teilnehmer*innen aus Energiewirtschaft, Umwelt- und Naturschutz, öffentlichen Institutionen sowie Forschung und Entwicklung zum 6. Energiewendeforum des Grüner Strom Label e.V. zusammen. In den Räumen des Wissenschaftszentrums Bonn wurde angeregt über aktuelle Themen der Energiewende diskutiert. Die EnergieAgentur.NRW als Kooperationspartner und die DKB, UnternehmensGrün und der BEE waren als Unterstützer auf der Veranstaltung präsent.

Nach Einführungsvorträgen rund um Themen der Energiewende folgte ebenfalls am Vormittag die Keynote von Dr. Simone Peter und eine spannende Podiumsdiskussion. Am Nachmittag ging es dann in drei parallele Themenforen, die aus kurzen Input-Präsentationen und Stationengesprächen bestanden. Bei einem gemütlichen Abendessen im Get-Together wurde der Tag mit netten Gesprächen und guten Getränken beendet. Im Fokus der Tagung standen dieses Jahr:

•    Erhalt und Ausbau Erneuerbarer Energien
•    Der Energiemarkt von morgen
•    Sektorenkopplung und Systemintegration

Ein detailliertes Programm zum Energiewendeforum 2019 findest Du hier als PDF.


Daniel Craffonara, Geschäftsführer des Grüner Strom Label e.V., eröffnete um 11 Uhr die Veranstaltung für alle Teilnehmer*innen und übergab im Anschluss das Wort an Rosa Hemmers, Vorstandsmitglied des Grüner Strom Label e.V. und EUROSOLAR e.V.

Rosa Hemmers

Vorstandsmitglied Grüner Strom Label e.V und EUROSOLAR e.V.

„20 Jahre Einsatz für die Energiewende tragen Früchte. Dank der vom Grüner Strom-Label garantierten Investitionen werden zahlreiche nachhaltige Projekte ermöglicht. Seit 1998 flossen so schon circa 65 Millionen Euro in mehr als 1.300 Energiewendeprojekte.“

Nach den willkommen heißenden Worten von Rosa Hemmers folgte das Grußwort von Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, der die Relevanz der Veranstaltung verdeutlichte.

Lothar Schneider

Geschäftsführer EnergieAgentur.NRW

„Die Energiewende ist eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Deswegen ist der Kontakt unter den zahlreichen Akteuren wichtig. Wir müssen uns abstimmen und die Regeln, den Rahmen unseres künftigen Zusammenlebens und Wirtschaftens neu verhandeln.“

Nach der Begrüßung folgten am Vormittag inhaltliche Vorträge und eine Keynote zu den Themen Tal.Markt, klimaneutrale Stadtquartiere, Energiewende und Erneuerbare Energien.

Thomas Daubner

WSW Energie & Wasser AG

Thomas Daubner von der WSW Energie & Wasser AG gab in seinem Vortrag einen Einblick in die neu entwickelte Produktplattform Tal.Markt: Peer-to-peer-Konzepte im Energiemarkt.

„Seit dem 1. April 2019 steht die Plattform bundesweit zur Verfügung, das heißt eine Vermarktung von regionalem Strom ist überall möglich und steigert somit auch die Akzeptanz von Erneuerbaren Energien vor Ort.“

Er erläuterte, dass es sich um einen Blockchain-basierten Handelsplatz für Ökostrom handelt: „Tal.Markt – da entscheide ich“, so der Slogan des Konzepts. Regionale Stromproduzenten bieten 100 Prozent Ökostrom zu individuellen Preisen an, unter denen sich Konsumenten mehrere gleichzeitig auswählen und individuell kombinieren können. Zu den Produzenten gehören nicht nur Vereine, Genossenschaften oder Gewerbetreibende, sondern auch Privatleute. Ein Beispiel dafür ist der Schepershof. Schon seit 40 Jahren liegt den Menschen des Schepershof, der im Windrather Tal biologisch-dynamische Landwirtschaft betreibt, das Thema Nachhaltigkeit am Herzen. Daher werden seit 1991 eine Windkraftanlage, mit einer Leistung von 55 Kilowatt, und seit 2006 eine Photovoltaik-Anlage, die jährlich rund 14.000 Kilowattstunden Sonnenstrom in das örtliche Stromnetz einspeist, betrieben.

„Das individuelle Stromkonto mit täglicher Verbrauchsübersicht sorgt für Transparenz und Kostenübersicht.“, beschreibt Daubner zum Ende seines Vortrages.

Thomas Daubner gab einen Einblick in die neu entwickelte Produktplattform Tal.Markt: Peer-to-peer-Konzepte im Energiemarkt.

Manuel Thielmann

Polarstern

Im Anschluss stellte Manuel Thielmann von Polarstern das klimaneutrale Stadtquartier Weststadt Esslingen vor. Dieses komplett neue Stadtquartier entsteht derzeit auf dem ehemaligen Güterbahnhof. In den nächsten Jahren werden dort fünf Wohn- und Geschäftsgebäude, private sowie öffentliche Grünflächen und Höfen auf einer Fläche von insgesamt 26.500 Quadratmetern gebaut. Das Herzstück im Zukunftsquartier ist die Wasserstoff-Elektrolyse, die überschüssigen Strom aus erneuerbarer Erzeugung im Quartier in Wasserstoff umwandelt.

„Wir zeigen, dass es möglich ist. Wir bauen einen der weltweit ersten Elektrolyseure in einem urbanen Stadtquartier. Die Sektorenkopplung und Speicherung einer Überschussproduktion erneuerbarer Energien in der Zukunft wird so erprobt.“

Im Rahmen des Leuchtturmprojektes, Neue Weststadt Esslingen, erhielt die neugegründete Betreibergesellschaft der Elektrolyseure, Green Hydrogen Esslingen GmbH, sogar dieses Jahr bei einem Wettbewerb der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) den ersten Preis.

Im Vortrag von Manuel Thielmann ging es um das klimaneutrale Stadtquartier: Weststadt Esslingen

Dr. Simone Peter

Präsidentin des Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)

Nach der Mittagpause hielt Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE), ihre Keynote. Sie betonte, dass die Energiewende nur durch das Zusammenwirken von Akteuren gelingt, die sich für neue Ideen öffnen, mit alten Überzeugungen brechen und die konsequent eine erneuerbare Energiezukunft einfordern. Aber nicht nur die Akteursvielfalt und auch die Dezentralität spielen als zentrale Ziele eine wichtige Rolle, sondern vor allen Dingen steht die Politik in der Pflicht. Sei es für Sektorenkopplung, Mieterstrom, Verkehrswende oder die Zeit nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) – die Politik muss Leitplanken für einen fairen Wettbewerb und eine Energiewende 2.0 stellen:

„Es gibt keinen Grund, die Energiewende zu drosseln, denn wir haben die heimischen Potenziale für Sonne, Wind, Bioenergie, Wasserkraft, Erd- und Umweltwärme, mittlerweile eine riesige Technologiebreite zur Ausnutzung der Erneuerbaren in allen Sektoren, und wir haben die Macherinnen und Macher! – Viele Privatleute, Landwirte, Genossenschaften, kleine und mittlere Unternehmen, so manches Stadtwerk, haben die Energieerzeugung übernommen. Wir wollen die Energieerzeugung weiter demokratisieren, denn sie lädt zum Mitmachen ein – wenn die Rahmenbedingungen stimmen! Die muss Politik wieder von Kopf auf die Füße stellen!“

Die Keynote von Dr. Simone Peter

Debatte zum Thema: „Energiewende - Stagnation, Rückschritt, Fortschritt?“

Abgerundet wurde der Vormittag durch eine Debatte zum Thema: „Energiewende - Stagnation, Rückschritt, Fortschritt?“. Dr. Thure Traber von der Energy Watch Group, Dr. Katharina Reuter von UnternehmensGrün und Dr. Jürgen Weigt vom Verband kommunaler Unternehmen e.V. debattierten über den aktuellen Stand der Energiewende.

„Es macht keinen Sinn, nun jahrelang an einem Emissionshandel zu basteln, um herauszufinden, was heute schon bekannt ist: Wir können uns keine weiteren Investitionen in fossile Anlagen und auch keine neuen Gaskessel mehr leisten, wenn wir unsere Klimaverpflichtungen erfüllen wollen. Wir kommen nie ans Ziel, wenn das alte fossil-nukleare System im Zentrum unserer Vorstellung bleibt.  Vielmehr hilft es, wenn man von den heute kostengünstigsten Technologien her denkt: den erneuerbaren Energien.“, betonte Traber.

„Bund und Länder müssen gemeinsam daran arbeiten, die Hürden bei Flächenausweisung und Genehmigung von Wind- und Solarparks abzubauen. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist eine wichtige Basis für die Klimaschutzbemühungen in Energiewirtschaft, Industrie und Verkehr.“, argumentierte Weigt.

Ebenfalls die politischen Rahmenbedingungen, die für die Energiewende notwendig sind, spielten eine wichtige Rolle in der Diskussion:

„Die Regierung muss aufhören, die Wirtschaft der Vergangenheit zu schützen.“, verdeutlichte dabei Reuter.

Sie machte auch auf das Problem aufmerksam, dass „eine Tonne CO2 günstiger als eine Maß Bier auf dem Oktoberfest“ sei. Dieser Kommentar ließ das Publikum mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück – ein Denkanschub war gesetzt.

Nach dem spannenden Auftakt am Vormittag, ging es am Nachmittag in drei parallele Themenforen. Dort konnten die Teilnehmenden im Anschluss an kurze Inputs der Referenten, in Stationengesprächen ihre Fragen an die Referenten loswerden.


Erhalt und Ausbau Erneuerbarer Energien, Der Energiemarkt von morgen und Sektorenkopplung und Systemintegration

Dr. Thure Traber , Dr. Katharina Reuter und Dr. Jürgen Weigt in der Debatte zum Thema: „Energiewende – Stagnation, Rückschritt, Fortschritt?“
Foto: Bürgerwerke

Themenforum 1

Erhalt und den Ausbau Erneuerbarer Energien. 2020ff

Im Themenforum 1 ging es um den Erhalt und den Ausbau Erneuerbarer Energien. 2020ff: Und was passiert danach? Die Wirtschaftlichkeit vieler Erneuerbarer-Energie-Anlagen ist nach dem Ende der EEG-Vergütung nicht mehr gewährleistet. Die Förderung und Aufrechterhaltung von Erneuerbaren-Energie-Anlagen ist für die Energiewende jedoch unerlässlich. Doch wie sieht die Zukunft für die grünen Energiequellen nach dem Ende der 20-jährigen Vergütungsphase durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus? Die Förderung für Bestandsanlagen wird ab 2021 schrittweise enden und viele Betreiber müssen sich die Frage stellen, ob sich ein Weiterbetrieb ihrer Anlagen wirtschaftlich überhaupt noch rechnet. Doch dieses Szenario birgt auch neue Chancen und Geschäftsfelder für Energieversorger.

Karl Weber, Gruppenleiter Plattformen & Prozesse EDL bei der Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW), rückte die damit verbundenen Chancen für Stadtwerke in den Mittelpunkt seines Vortrags. „Post-EEG ist ein relativ unbekanntes Problem, müssten Versorger jetzt handeln und eine Lösung anbieten?“, fragte Karl Weber die Teilnehmer*innen des Forums. Dabei stellte Karl Weber in seinem Vortrag verschiedene Chancen für Stadtwerke vor, die die Antwort auf die Zeit nach der EEG-Förderung sein können. Unter anderem kann der Versorger eine echte Strom-Community als Lösung anbieten, um diverse Anlagen aus der Region einzubinden.

Die Perspektiven der regionalen Energieversorger nach dem EEG standen auch bei Mathias Groth, Referent Einspeisemanagement und neue Märkte bei der WEMAG AG, im Vordergrund des Vortrags. Durch die Kombination unterschiedlichster Vermarktungswege, der Fortschreitung der Digitalisierung und der Wettbewerbsfähigkeit der EEG-Anlagen könne laut Groth die Energiewende umgesetzt werden. Die Stadtwerke müssten weiterhin die Herausforderung der Digitalisierung meistern und selbst die Weichen stellen. Dabei sollten sie weiterhin der zentrale Ansprech- und Vertragspartner der Anlagenbetreiber vor Ort bleiben.

„Neue Erneuerbare Anlagen brauchen kaum noch Förderung – Der Ausbau sollte beschleunigt werden“, so schloss Alexander Krautz, Team Manager Innovation & Development bei der Next Kraftwerke GmbH, die Vortragsreihe. In seinem Vortrag thematisierte er die Risiken der Post-EEG Vermarktung und beleuchtete Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Ausbau Erneuerbarer Anlagen.

Mathias Groth zum Thema „Post-EEG Vermarktung von kleinen und großen Kraftwerken: Perspektiven für regionale Energieversorger“

Karl Weber in seinem Vortrag über „Post-EEG und Energiedienstleistung: Chance für Stadtwerke“

Alexander Krautz referiert über „Post-EEG: Vermarktungskonzepte für Erneuerbare-Energien-Anlagen“

Themenforum 2

Der Energiemarkt von morgen

Eva Hauser, Stellvertretende Wissenschaftliche Leiterin der IZES gGmbH, leitete das Themenforum 2: Der Energiemarkt von morgen mit dem Vortrag zur Marktanalyse Ökostrom II: Mögliche Beiträge des freiwilligen Ökostrommarktes zur Systemtransformation, ein. Sie machte deutlich, dass eine Vervielfachung der heute installierten EE-Leistung eine wichtige Zielstellung sei, um das 1,5°C-Ziel erreichen zu können. Dabei erscheint eine (großteils) risikolose Form der EE-Stromvergütung aus heutiger Sicht jedoch noch nicht ersetzbar. Mehrere politische Instrumente seien gefragt – der freiwillige Ökostromprodukt-Markt müsse und werde seinen Höhepunkt in baldiger Zukunft erst noch erreichen.

„Regionalstrom fördert die Akzeptanz für den EE-Ausbau“, mit diesen Worten führte Stefan Lank, Leiter Integrierte Dienstleistungen der RheinEnergie Trading GmbH, die Vortragsreihe fort. Der Vertrieb von Regionalstrom ist das Mittel, um eine breit verankerte gesellschaftliche Akzeptanz für den Ausbau Erneuerbarer Energien und CO2 armer Erzeugung zu schaffen. Wie so ein Regionalstromprodukt in der Praxis funktionieren konnte, erklärte Lank anhand von „stromodul“. Die Regionalstromplattform soll Erzeuger und Verbraucher zusammenbringen und dem Trend nach Nachhaltigkeit und Digitalisierung nachkommen. So können Stromkunden auf der webbasierten Plattform ihre Stromlieferung individuell zusammenstellen. Eine transparente Darstellung und die Nachvollziehbarkeit des regionalen Strombezugs kann so für die Verbraucher ersichtlicher werden.

Wie wichtig die Betrachtung der regionalen Gegebenheiten ist, wurde auch im nächsten Vortrag deutlich. Malte Zieher, Vorstand des Bündnis Bürgerenergie e.V., referierte über die EU-Vorgaben zum Peer-to-Peer-Handel und die Umsetzung in deutsches Recht. „Menschen müssen endlich ihren selbst erzeugten Solarstrom auf einfache Art und Weise in der Nachbarschaft verkaufen können. Mit den neuen EU-Vorgaben könnte dies bald Wirklichkeit werden,“ beschreib Zieher die Entwicklungen im Markt. So könnte „grüner Nachbarschaftsstrom“ Strom aus einer EE-Anlage jeder Größe, der von individuell oder gemeinsam handelnden Eigenversorgern unter Inanspruchnahme des öffentlichen Netzes durch Peer-to-Peer-Geschäftsvereinbarungen an einen Abnehmer in einem Radius von maximal 4,5 Kilometer veräußert werden.

Nach der thematischen Betrachtung der äußeren Faktoren für den Energiemarkt von morgen, gab Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des UnternehmensGrün e.V., Impulse für Veränderungen im Unternehmen selbst. „Der Energiemarkt von morgen setzt auf eine enkeltaugliche Wirtschaft. Wir dürfen nicht länger die Unternehmen und Geschäftsmodelle der Vergangenheit schützen. Wirtschaft For Future nimmt Nachhaltigkeit auf ganzer Linie ernst – dafür können die Unternehmen auch die Sustainable Development Goals als Leitsterne nutzen,“ so Reuter. So müssen Unternehmen eine ganzheitliche Nachhaltigkeit in ihre DNA aufnehmen. Diese Ganzheitlichkeit Betrachtung umfasst im Rahmen der Sustainable Development Goals, 17 Bereiche in denen ein Unternehmen wertvolle Veränderungen und Anpassungen vornehmen kann.

Malte Zieher erläutert in seinem Vortrag EU-Vorgaben zum Peer-to-Peer-Handel und die Umsetzung in deutsches Recht

In Stationengesprächen wird angeregt über die einzelnen Vorträge debattiert

Themenforum 3

„Sektorenkopplung und Systemintegration“

Das Themenforum 3 stand an diesem Tag unter dem Motto „Sektorenkopplung und Systemintegration“.  Die Energiewende kann sowohl auf menschlicher- als auch auf systemischer Ebene nur gemeinsam gelingen. Elementar für diese Veränderung ist die Umstellung auf erneuerbare Energien – nicht nur in der Stromerzeugung. Traditionell zugeschnittene Lösungsansätze auf einzelne Sektoren wie Wärme, Verkehr und Industrie, sind längst überholt und es gilt stattdessen ganzheitliche Konzepte zu entwickeln. Diese Konzepte wurden durch vier spannende Vorträge und anschließende Diskussionen in Stationengesprächen greifbarer gemacht.

Was ist eigentlich Sektorenkopplung? Dazu gab Dr. Eckehard Büscher, Leiter des Themengebiets Energiewirtschaft bei der EnergieAgentur.NRW, zu Beginn des Forums einen Überblick.
„Die Sektorenkopplung ist die notwendige Basis einer erfolgreichen Energiewende. Stromwende reicht nicht – wir brauchen auch die Wärmewende!“, so Büscher.
Neben dem Prinzip der Sektorenkopplung erörterte Büscher in seinem Kurzvortrag noch die Nutzenenergiebereitstellung für Wärme aus erneuerbaren Energien.

Wie die Sektorenkopplung direkt vor der eigenen Haustür umgesetzt werden kann, beleuchtete im nächsten Vortrag Dr. Dietrich Schmidt, Abteilungsleiter Strom-Wärme-Systeme beim Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik.
„Der Klimaschutz ist eine Jahrhundertaufgabe und erfordert alle Anstrengungen für eine nachhaltige Energieversorgung – mit zentralen und dezentralen Strukturen und Lösungen!“, betonte Schmidt. Dabei sieht er vor allem Städte und Kommunen, Stadtwerke und regionale EVU für die Umsetzung der Sektorenkopplung im Mittelpunkt. Neben dezentralen Wärmepumpen sind Wärmenetze ein Schlüsselelement für eine Dekarbonisierung der Wärmeversorgung.

Neben der Energieversorgung ist auch die umweltfreundliche Fortbewegung ein Schlüsselthema im Rahmen der Sektorenkopplung. Dr. Ernst Raupach, Leiter Marketing, Elektromobilität bei der NATURSTROM AG, präsentierte den Teilnehmer*innen E-Mobilitätskonzepte in der Umsetzung.
„Die Dekarbonisierung des Transportsektors hat noch nicht begonnen. Es scheint, als bräuchten wir hier jetzt disruptive Lösungen“, stellt Raupach fest. Mit weniger und kleineren Fahrzeugen könne die Lebensqualität in Städten erhöht werden. Für die Transportbedürfnisse der Zukunft brauche es nicht nur erneuerbaren Kraftstoff, sondern auch drastisch effizientere Fahrzeuge. So wurde „Donk-EE“ ins Leben gerufen. Das Europaweit größte E-Lastenrad-Sharingsystem stellt in Köln 60 hochwertige E-Lastenräder zur Verfügung – natürlich betrieben mit hochwertigem Ökostrom. Eine spannende Lösung, die durch die Gespräche und Diskussionen mit den Teilnehmer*innen des Forums sogar noch weiterentwickelt werden konnte.

Bevor es in die tiefere Diskussion der Themen innerhalb der Stationen ging, galt es nochmal einen Blick in die Zukunft zu werfen. Dr. Günter Herdin, Geschäftsführer der PGES GmbH, referierte über den Einsatz synthetischer Gase für die Versorgungssicherheit der Zukunft. Die Dekarbonisierung der Energieversorgung gemeinsam mit dem Ausstieg aus der Atomkraft ist laut Herdin entscheidend um den Treibhauseffekt in den Grenzen des Pariser Klimagipfels zu halten. Um die notwendigen Speicherreserven darzustellen ist nur Wasserstoff bzw. die Herstellung von SNG (synthetisches Erdgas) nach dem Stand der Technik möglich. Gasmotoren haben hier eine Eigenschaft, die eine sehr große Variabilität der Kraftstoffzusammensetzung erlaubt. „Gesamt gesehen wird der Gasmotor sowohl in der Effizienz als auch seitens der Kosten eine Schlüsselrolle in der Energiewende darstellen“, betonte Herdin.

Dr. Eckehard Büscher in seinem Vortrag zum Thema „Sektorenkopplung in Deutschland“

Dr. Dietrich Schmidt im Stationengespräch zum Thema „Energiesystem Stadt: Sektorenkopplung im urbanen Raum“

Abschluss der Veranstaltung

Zum Abschluss der Veranstaltung kamen alle Teilnehmer*innen des Energiewendeforums noch einmal zusammen und die jeweiligen Moderator*innen der Themenforen präsentierten die Ergebnisse der Vorträge und Diskussionen. Im Anschluss an das Energiewendeforum fand das Get-Together statt. Hier hatten alle Teilnehmer*innen wie auch schon beim Mittagessen und in den Themenforen die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen.

Wir bedanken uns bei der Energieagentur.NRW und allen Teilnehmer*innen, Moderator*innen und Referent*innen für ein erfolgreiches Energiewendeforum 2019.

Bei einem gemütlichen Abendessen im Get-Together wurde der Tag mit netten Gesprächen und guten Getränken beendet

Die Teilnehmer*innen nutzten die Gelegenheit zum Austausch und knüpften neue Kontakte

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Wie sieht die (Energie-)Welt von Morgen aus? Rückblick auf das Energiewendeforum Digital 2021 (Foto: Samantha Borges, Unsplash)
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