In einem etwa 14 Hektar großen Solarpark in der Oberlausitz, ganz in der Nähe des Braunkohletagebaus Nochten, testen der NABU und naturstrom gemeinsam, welche Maßnahmen Wildtieren und -pflanzen die besten Bedingungen bieten. Ziel ist es, die Vielfalt an heimischen Tier- und Pflanzenarten im Solarpark zu erhöhen.
Der Solarpark Nochten
Der Park wurde entlang einer Eisenbahnschiene angelegt, über 40.000 Solarmodule wurden auf einer ehemals landwirtschaftlich genutzten Fläche aufgestellt. Die Module sind nach Süd-Südost ausgerichtet, sodass sie schon am Morgen Energie erzeugen. So werden die Netzkapazitäten in der Mittagszeit nicht überlastet. Pro Jahr kann er knapp 19 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen und damit fast 6.000 Haushalte mit Sonnenstrom versorgen. Ein knappes Drittel des erzeugten Stroms wird über PPA (Power Purchase Agreement) vermarktet, dieser Strom wird dabei direkt vom Solarpark an die Großkunden geliefert.
Vom Tagebau zur Energiewende: Chancen für die Region
Die Region, in der die Anlage liegt, ist geprägt vom Tagebau für die Kohleverstromung in den Braunkohlekraftwerken Boxberg und Schwarze Pumpe. Aktuell plant der Betreiber eine Erweiterung des Tagebaus. Rückzugsorte für Tiere wie Blühflächen, Hecken und offene Bodenstellen sind daher umso wichtiger. Genau diese soll der Solarpark bieten. Der Bau des Parks wurde von den Kund*innen von naturstrom mitfinanziert. Denn: Für jede verbrauchte Kilowattstunde Ökostrom mit dem Grüner Strom-Label fließt ein fester Betrag in Energiewende-Projekte wie den Solarpark Nochten. Das Grüner Strom-Label ist das einzige deutsche Ökostromlabel, das solche direkten und wirkungsvollen Investitionen in neue Energiewende-Projekte garantiert. Da alle Tarife von naturstrom mit dem Grüner Strom-Label zertifiziert sind, ist die Auswahl hier groß.

Naturschutz und Energiewende gehören zusammen
Der NABU ist einer der Träger vom Verein Grüner Strom Label und setzt sich auch in dieser Rolle schon lange für eine naturfreundliche Ausgestaltung der Energiewende ein. Die Kooperation zwischen dem Energieanbieter naturstrom und dem Umweltverband NABU ist für Franziska Rutscher von naturstrom ein gewinnbringendes Projekt für beide Seiten: “Naturschutz und Erneuerbare Energien verfolgen dasselbe Ziel: den Erhalt einer lebenswerten Zukunft. Mit der standortgerechten Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen im Solarpark Nochten bringen wir zusammen, was zusammengehört.“
Artenvielfalt im Fokus: NABU und naturstrom forschen gemeinsam
In den nächsten Jahren dient der Park als Untersuchungsfläche für naturstrom und den NABU. Die NABU Umfeldberatung und der NABU Weißwasser unterstützen den Stromerzeuger gemeinsam dabei, wichtige Erkenntnisse für den Naturschutz in Solarparks zu gewinnen. Um herauszufinden, welche Maßnahmen für die Tier- und Pflanzenwelt am meisten bewirken, empfiehlt der NABU eine Aufteilung der Fläche zwischen den Modulreihen in Bezug auf Einsaat und Mahd oder Beweidung. 2025 wurden mehrere Bodenanalysen sowie ein Monitoring zu Flora und Fauna durchgeführt. Diese Untersuchungen werden innerhalb der nächsten Jahre wiederholt. So wird sich zeigen, welchen Effekt eine Wildkräuter- oder Magerrasen-Mischung auf die Tier- und Pflanzenvielfalt haben kann. “Ein wichtiger Schritt in diesem Projekt ist die Erfassung des Ist-Zustandes mit einem Monitoring. Dieses erfolgte im Solarpark Nochten für die Vegetation, Vögel, Tagfalter und Heuschrecken. So können geeignete Maßnahmen für spezifische Artengruppen abgeleitet werden“, betont Linda Wilhelm, Fachreferentin NABU Umfeldberatung.






