Bürgerenergie einfach erklärt
Bürgerenergie umfasst alle Formen der Energieerzeugung, bei denen Bürger*innen aktiv beteiligt sind. Sie planen, finanzieren und realisieren erneuerbare Energie-Projekte gemeinschaftlich und demokratisch. Dazu gehören beispielsweise Balkon-Solaranlagen, gemeinsame Windräder und mehr. Die Einstiegshürden sind niedrig – man braucht kein technisches Vorwissen und muss keinen Zweitjob aufnehmen, sondern kann auch ganz unkompliziert mitmachen.
Kurz gefragt: Wozu Bürgerenergie?
Sie stärkt die Energiewende aus sozialer Perspektive: Menschen vor Ort kommen zusammen, um erneuerbare Energieanlagen eigenständig zu betreiben. Das schafft greifbare Vorteile für lokale Gemeinschaften und verbindet Klimaschutz, Mitbestimmung und Unabhängigkeit. Zudem zeigen Studien, dass mehr Menschen die Energiewende unterstützen, wenn sie selbst (finanziell) mitprofitieren und mitbestimmen können.
Bürgerenergie in Zahlen
Energiegenossenschaften sind eine Form der Bürgerenergie, bei der Bürger*innen gemeinsam erneuerbare Energieanlagen betreiben, darüber mitbestimmen und die Gewinne untereinander teilen. Europaweit sind etwa zwei Millionen Menschen Mitglieder in Energiegenossenschaften. Im Jahr 2025 zählt der Deutsche Genossenschaftsverband (DGRV) in Deutschland:
- 998 Energiegenossenschaften
- Mit 1.200 Mitarbeitenden
- Und etwa 220.000 Mitgliedern
- 2,1 Milliarden Euro Umsatz
- Rund 8 TWh Strom aus Wind & Sonne
- 3,6 Milliarden Euro an Investitionen
- 3,0 Millionen Tonnen CO2 weniger
„Der Appetit kommt beim Essen – das ist auch meine Erfahrung bei der Energiewende: Wenn du das erste erfolgreiche [Bürgerenergie]-Projekt umgesetzt hast, dann kriegst du Lust auf mehr“ – Sebastian Sladek im Podcast.
Mitmachen bei Bürgerenergie – aber wie?
Es gibt viele Möglichkeiten, auf den Zug der Bürgerenergie aufzuspringen. Das Wichtigste: Es gibt keinen falschen Einstieg – jeder Beitrag zählt. Erneuerbare Energien waren schon immer die Zukunft, daher ist das Engagement ein sicherer Weg mit vielen Perspektiven.
„Der Charme an Bürgerenergie ist, dass es unterschiedliche Formen und Möglichkeiten gibt, wo man unterschiedlich viel Zeit und Geld braucht und deshalb können alle mitmachen“ – Carolin Dähling im Podcast.
Je nach Lebenssituationen bieten sich andere passende Möglichkeiten an:
- Einfach und schnell: Zu einem genossenschaftlichen Energieanbieter wechseln, der einen Tarif anbietet, der mit dem Grüner Strom-Label zertifiziert ist
- Pragmatisch: Ein Balkonmodul installieren oder sich an Mieterstrom beteiligen
- Gemeinschaftlich: Mitglied in einer Energiegenossenschaft werden
- Aktiv: Bürgerenergie-Projekte unterstützen oder anstoßen
Mehr Erfahrungen und Einblicke aus erster Hand, wie der Einstieg in die Bürgerenergie gelingt, teilen die zwei Gäst*innen im Podcast. Wir stellen sie euch vor.
Die Gäst*innen der 16. Podcast-Folge von Strom Aufwärts
Carolin Dähling: Wirtschaftsingenieurin und Leiterin des Bereichs Energiepolitik bei der Energiegenossenschaft Green Planet Energy. Sie erzählt, warum sie nicht nur „zusehen“, sondern aktiv mitgestalten wollte – und wie Genossenschaften die Energiewende demokratisch machen.
Sebastian Sladek: Vom Archäologen zum Vorstand der Elektrizitätswerke Schönau – motiviert durch den Wunsch nach der Tschernobyl-Katastrophe, seinen Kindern eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Er hat im Bereich Bürgerenergie jede Menge Erfahrungen gesammelt und teilt die verrücktesten und hilfreichsten Geschichten dazu im Podcast.
Für eine umfassende Übersicht ist die Podcast-Folge genau richtig. Bürgerenergie ist längst nicht mehr ein Nischen-Thema, sondern ein zukunftssicheres und demokratisches Modell der erneuerbaren Energiewirtschaft. Jetzt reinhören und entdecken, wie auch du Teil der Bürgerenergie-Bewegung werden kannst – für eine demokratische und nachhaltige Energiezukunft!






