Kornblumen und Margeriten am Wegesrand, Vogelgezwitscher und das Summen von Wildbienen und anderen Insekten erfüllt die Luft: eine blühende Naturlandschaft wie hier würde man bei einem Energiepark, der Strom für etwa 37.500 Vier-Personen-Haushalte liefert, vielleicht nicht unbedingt erwarten. Aber genau das ist in der Gemeinde Bundorf in Rekordzeit geglückt. Die kleine Gemeinde in Unterfranken macht vor, wie es geht: Wie Bürger*innen bei der Energiewende mitgenommen werden und direkt davon profitieren können. Und wie Naturschutz und Energieerzeugung Hand in Hand gehen können. Ein Vorreiterprojekt, das durch Gelder aus der Grüner Strom-Zertifizierung unterstützt wurde.
Ökostromanlage zum Teil in Bürgerhand
Auf ehemals wenig ertragreichen Feldern in der Nähe von Bundorf ist in nur einem Jahr ein 125 Hektar großer Solarpark mit 250.000 verbauten Solarmodulen entstanden. Gelungen ist dies, weil die Gemeinde, die EGIS Energiegenossenschaft und der Generalunternehmer Max Solar GmbH eng zusammengearbeitet haben. Wichtig war allen Beteiligten, dass die Menschen vor Ort etwas von dem Großprojekt haben. Ein Drittel der Solaranlage wurde daher für Bürgerbeteiligungen reserviert. Das bedeutet: 30 Prozent der Anlage gehören der EGIS eG und sind somit in Hand von Bürger*innen: Sowohl Einwohner*innen Bundorfs als auch Interessierte aus ganz Deutschland können Anteile daran erwerben. So profitieren diese finanziell vom Solarpark.

Ein Teil der Kosten des Solarparks wurde durch Gelder im Rahmen der Grüner Strom-Zertifizierung gedeckt. Kernkriterium des Gütesiegels ist, dass pro verbrauchter Kilowattstunde Strom ein fester Betrag in den Ausbau der Erneuerbaren Energien und weitere Energiewende-Projekte fließt. Auch dank Stromkund*innen, die einen mit dem Grüner Strom-Label zertifizierten Tarif der Citizen works gewählt haben, konnte diese Photovoltaikanlage realisiert werden. Denn die EGIS eG ist Mitglied der Bürgerwerke und vertreibt ihren Strom über dieses Netzwerk. So leisten Ökostromkund*innen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.
Fernwärme auf dem Land
Der Solarpark liefert aber nicht nur Strom für das Stromnetz. Aus dem Solarpark werden 1,5 Megawatt Strom für die Fernwärme genutzt. Aktuell beziehen so 20 Haushalte sowie öffentliche Gebäude in Bundorf Fernwärme, weitere Haushalte sollen folgen. Die Fernwärme bietet eine Alternative zu Öl- und Gasheizungen und damit Unabhängigkeit von steigenden Preisen bei fossilen Brennstoffen. Neue E-Ladesäulen in Bundorf werden ebenfalls mit Solarstrom aus dem Park versorgt.
Flächen zur Ökostromerzeugung bieten Platz für Wildtiere
Beim Bau des Solarparks wurde auch der Natur- und Tierschutz berücksichtigt. Ein Wildtierkorridor wurde angelegt sowie Trockenwiesen, die gute Bedingungen für Wildbienen, Schmetterlinge und viele seltene Pflanzenarten bieten. Zur Eingrünung der Fläche wurde regionales Saatgut verwendet. Abstände zwischen den Solarmodulen schaffen sonnige Streifen.
Diese bieten unter anderem der Feldlerche, die als gefährdet gilt, einen Lebensraum. Der NABU hatte in der Vergangenheit immer wieder auf die problematische Situation dieser Feldvögel aufmerksam gemacht. Wegen eintöniger Agrarlandschaften, zu wenigen sicheren Brutplätzen und immer weniger Insekten hat sich ihr Bestand laut NABU in den letzten 45 Jahren halbiert.

Freiflächen-Solarparks können die Situation der Tiere verbessern, wie das Vogel-Monitoring im Solarpark Bundorf beweist: Nach rund eineinhalb Jahren ist die Bilanz erfreulich. Auf der Fläche hat sich die Anzahl der Brutpaare von 26 vor Baubeginn auf 99 Feldlerchenpaare im letzten Jahr vervielfacht. Dies zeigt: richtig umgesetzt, können Erneuerbare-Energien-Anlagen einen Lebensraum für Wildtiere bieten.
Dein Strom kann mehr
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