Bonn, 7. Juni 2022. Der Absatz von Ökostrom mit dem Grüner Strom-Label lag im vergangenen Jahr bei über 1,8 Terawattstunden. Damit wurde ein neuer Rekordwert seit Gründung des Labels erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Stromabsatz um gut 20 Prozent zugelegt. Neben dem steigenden Absatz bei bestehenden Grüner Strom-zertifizierten Ökostromtarifen tragen auch neu ausgezeichnete Tarife zu dem starken Wachstum bei. Dazu zählt unter anderem Ökostrom der Hamburg Energie und WestfalenWIND Strom GmbH.
Mit insgesamt über 100 zertifizierten Ökostromtarifen (22 davon bundesweit verfügbar) können umgerechnet erstmals mehr als eine halbe Million Drei-Personen-Haushalte mit Grüner Strom-zertifiziertem Ökostrom versorgt werden. Trotz der aktuell unübersichtlichen und herausfordernden Lage an den Energiemärkten, geht der Grüner Strom Label e.V. davon aus, dass der Ökostromabsatz 2022 weiter ansteigen wird.
„Welch hohen Stellenwert eine sichere Versorgung mit erneuerbaren Energien hat, wird einmal mehr vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine deutlich. Die Nutzung fossiler Energieträger schadet nicht nur Klima und Umwelt. Sie schafft auch Abhängigkeiten und bietet Raum für Preisspekulationen. Notwendig ist jetzt der schnellstmögliche Ausbau von erneuerbaren Energien in allen Sektoren“, so Rosa Hemmers, stellvertretende Vorsitzende des Grüner Strom Label e.V. „Kernkriterium der Grüner Strom-Zertifizierung sind Investitionen in die Energiewende durch den Stromanbieter. So kann jede Stromkundin und jeder Stromkunde durch die Wahl eines ausgezeichneten Ökostromtarifs an einer nachhaltigen Energieversorgung mitwirken.“
Für jede verbrauchte Kilowattstunde müssen die Energieanbieter einen festen Betrag in Energiewende-Projekte investieren. Nach Abschluss der letzten Prüfung, die im Zwei-Jahres-Rhythmus erfolgt, steht nun fest: 2019 wurden 95 Projekte mit insgesamt 6 Millionen Euro unterstützt.
Neben zahlreichen Photovoltaikanlagen wurden mehrere Mieterstrom-Projekte in Freiburg, Esslingen und fünf weiteren Städten gefördert. Die Realisierung von Mieterstrom-Projekten ist ein wichtiger Baustein der dezentralen Energiewende und fördert die Teilhabe von Mieterinnen und Mietern an einer ökologisch nachhaltigen Energieversorgung.
Außerdem konnten sechs Nahwärmenetze umgesetzt werden. Beispielsweise ermöglicht das Energieinfrastruktur-Projekt im bayrischen Moosach eine nachhaltige Wärmeerzeugung für über 70 Haushalte. Die Wärmeenergie für das 4,4 Kilometer lange Netz wird durch eine Kombination aus Biomassekesseln und Solarthermieanlagen erzeugt. Die Gesamtinvestitionen in Höhe von 2 Millionen Euro wurden mit 20 Prozent durch die Grüner Strom-Investitionsverpflichtung der NATURSTROM AG bezuschusst.
Insgesamt wurden seit 1999 mehr als 1.600 Energiewende-Projekte überwiegend in Deutschland durch das Grüner Strom-Label mit über 85 Millionen Euro mitfinanziert. Da es sich meist um eine Teilförderung von Projekten handelt, liegen die tatsächlich investierten Gelder etwa um das 5,5-fache höher. Durch die Kofinanzierung mit Grüner Strom-Fördergeldern wurden Gesamtinvestitionen von schätzungsweise mehr als 500 Millionen Euro in Energiewende-Projekte ausgelöst.
Schlagworte
Ökostrom, Energiewende, Ökostromabsatz 2021, Grüner Strom-Label, Ökostrom-Zertifizierung, Erneuerbare Energien, Ökostromanbieter, Naturstrom, BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe
Über den Grüner Strom Label e.V.
Der Grüner Strom Label e.V. zertifiziert grüne Energieprodukte. Der Verein vergibt zu diesem Zweck zwei Gütesiegel: Das Grüner Strom-Label für Ökostrom mit Mehrwert und das Grünes Gas-Label für umweltverträgliches Biogas. Hinter dem Verein stehen gemeinnützige Umwelt- und Verbraucherverbände sowie Friedensorganisationen, u.a. NABU, BUND, EUROSOLAR und die Verbraucher Initiative. Grüner Strom und Grünes Gas sind in Deutschland die einzigen Gütesiegel für Ökostrom und Biogas, die von führenden Umweltverbänden getragen und empfohlen werden. www.gruenerstromlabel.de
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Michelle Markwart
Referentin der Geschäftsführung, Online Kommunikation